Mülheim..

Seit zwei Tagen gilt das Sozialticket – auch in Mülheim. Am Tag eins nach der Einführung stellt sich die Nachfrage noch verhalten dar, wenn man bei der Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) nachfragt: 110 Sozialtickets zum ermäßigten Preis von 29,90 Euro waren bis Mittwoch ausgegeben worden. Darunter waren allerdings 93 MVG-Kunden, die ohnehin zuvor schon ein Ticket hatten, die also nur in einen anderen Tarif gewechselt sind, erläutert MVG-Sprecher Nils Hoffmann. Nur 17 Kunden sind – bisher – neu dazugekommen. „Das ist nicht besonders viel“, kommentiert Hoffmann. Vor allem, wenn man bedenke, dass es allein in Mülheim 24 274 Bürgerinnen und Bürger gebe, die einen Anspruch auf das ermäßigte Ticket haben.

Wer ein Sozialticket möchte, muss zunächst einen Berechtigtenausweis dafür haben, den man nicht bei der MVG, sondern bei einer Dienststelle der Sozialagentur bekommt. Dort wurden allein in der vergangenen Woche rund 550 Ausweise ausgestellt. „Momentan ist viel los“, sagte Jennifer Neubauer, stellvertretende Leiterin der Sozialagentur. Vielen Kunden sei aber noch nicht bewusst gewesen, dass das Sozialticket nicht kostenfrei zu haben sei.

Wer Arbeitslosengeld II, Sozialgeld (SGB II), Sozialhilfe (SGB XII), Wohngeld oder Leistungen nach Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII), Asylbewerberleistungsgesetz oder Bundesversorgungsgesetz erhält, kann sich einen Berechtigtenausweis ausstellen lassen. Dazu ist es hilfreich, den letzten Leistungsbescheid mitzubringen.

Mit dem Berechtigtenausweis bekommt man das Sozialticket – das Ticket 1000, Stufe A (für Fahrten innerhalb der Stadt Mülheim) – anstatt für 50,77 € (im Abo, sonst 59,15) für 29,90 €, spart also gut 20 €. Die Wertmarke für 29,90 € erhält man im MVG-Kundencenter. MVG-Abo­kunden können mit ihrem Berechtigtenausweis das Sozialticket auch als Chipkarte ­(eTicket) bekommen.