Mülheim. . Über Geld wird sehr viel und oft sorgenvoll gesprochen, sei es im Stadtrat, im Fernsehen oder im Stehcafé. Schnell stehen dann Millionen-, Milliarden, mitunter Billionenbeträge im Raum, doch am heutigen Weltspartag darf es auch etwas weniger sein. Jeder Cent zählt.

Über Geld wird sehr viel und oft sorgenvoll gesprochen, sei es im Stadtrat, im Fernsehen oder im Stehcafé. Schnell stehen dann Millionen-, Milliarden, mitunter Billionenbeträge im Raum, doch am heutigen Weltspartag darf es auch etwas weniger sein. Jeder Cent zählt.

Es ist eine traditionelle Kampagne, die im Oktober 1924 – in einer Zeit zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise – vom Internationalen Sparkassenkongress beschlossen und ein Jahr später europaweit gestartet wurde. Der Weltspartag wird eigentlich am 31. Oktober begangen. Hier liegt jedoch in einigen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag, der Reformationstag. Also nimmt man den letzten Arbeitstag vor dem 31. Oktober, dieses Mal also den 28.

Erklärtes Ziel der Erfinder war, bei den Menschen Motivation zum Sparen zu wecken, „und das“, meint Frank Hötzel, Sprecher der Sparkasse Mülheim, „passt ja auch wieder in die heutige Zeit“.

Sein Institut hält die Fahne des Weltspartages hoch, an dem Kleinstanleger mit offenen Armen empfangen werden, in der Hoffnung, dass sie zu erwachsenen Kunden heranwachsen. Jedes Kind, das am heutigen 28. Oktober seine Spardose zu einer Sparkassenfiliale bringt, um deren Inhalt aufs Konto einzuzahlen, erhält ein Plüschtier geschenkt (dieses Jahr sind es Esel), für die Älteren gibt es USB-Sticks. Wer mag, und das dürften vor allem die Kleinsten sein, kann sich in der Hauptstelle am Berliner Platz mit einer Eselsfigur fotografieren lassen.

Für jede geleerte Spardose verspricht das Geldinstitut fünf Euro zu spenden. „Sparen & Helfen“ heißt diese Aktion, die nun zum dritten Mal stattfindet. Der Erlös geht zur Hälfte an die örtliche Unicef-Arbeitsgruppe, zur anderen Hälfte an die fünf Mülheimer Grundschulen, die beim Malwettbewerb „Schweinchen kunterbunt“ mitgemacht haben. Die Aufgabe (man ahnt es) bestand darin, Sparschweinen eine individuelle Optik zu verpassen. Eine Jury, in der u.a. der Künstler Peter-Torsten Schulz sitzt, kürt die zehn schönsten Exemplare. Die zehn Kinder, die sie gestaltet haben, dürfen einen Tag in Petoschus Atelier verbringen.

Es sind keine dicken Schecks und selten große Scheine, die am Weltspartag eingereicht werden, dafür kommt sehr viel Kleingeld zusammen. Beim Aktionstag 2010 wurden bei der Sparkasse Mülheim 2790 Spardosen abgegeben, mehr als zehn Tonnen Münzen gewogen und insgesamt über 350000 Euro eingezahlt. „Die Beteiligung am Weltspartag hat in den letzten Jahren enorm zugenommen“, freut sich Frank Hötzel.

Das gilt jedoch nur für die Kinder, keineswegs für die konkurrierenden Geldinstitute. Eine Umfrage ergibt: Sowohl die Commerzbank in Mülheim als auch die Deutsche Bank, die Sparda-Bank und die Volksbank behandeln den Weltspar- als einen ganz gewöhnlichen Tag. „Wir haben uns da rausgezogen“, sagt eine Sprecherin der Volksbank, „und verteilen unsere Aktionen für diese Zielgruppe über das ganze Jahr.“