Für die Errichtung des Mülheimer Hospizes kamen beim Benefizkonzert im Kammermusiksaal 37000 Euro zusammen. Auftakt der Spenden-Aktion.
Hehre Ziele hatten sich die Veranstalter des musikalischer Abends am Freitag im Kammermusiksaal der Stadthalle gesteckt. Denn bei dem Benefizkonzert für das Evangelische Hospiz Mülheim galt es nicht nur, gebannt den Klängen klassischer Musik zu lauschen, sondern ebenso den Kurator der Stiftung des Evangelischen Krankenhauses, Wolfgang Wiedenhoff, zu verabschieden sowie Spenden für die Errichtung eines Mülheimer Hospizes zu sammeln. Zu diesem Anlass trugen das renommierte „Trio Apollon” sowie die Sopranistin Carola Höhn Stücke aus Klassik und Romantik vor.
Für die Gäste, darunter auch Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, hatten die Organisatoren den roten Teppich ausgerollt. Kellner servierten Wasser, Sekt und Saft. Nachdem sich die Besucher im Kammermusiksaal gefunden hatten, war dieser gut gefüllt.
Zunächst einmal aber galt die Aufmerksamkeit dem Kuratoriumsvorsitzenden Bodo Scheibel, der den besonderen Gast des Abends Wolfgang Wiedenhoff, begrüßte. „Trotz Ihrer ausgeprägten musischen Interessen waren Sie doch stets ein Mann der Tat, daher war es uns eine Freude und Ehre, dass Sie so lange unser Kurator waren”, so Scheibel.
Danach begrüßte Schirmherr Heinz Lison vom Unternehmerverband der Mülheimer Wirtschaftsvereinigung die „übersichtliche, doch honore” Gesellschaft. Da es gesetzlich vorgeschrieben ist, dass der Bau und der Betrieb eines Hospizes zum Großteil aus Spenden finanziert sein muss, erklärte er, wolle die Stiftung ganz offen für die Unterstützung von Spendenwilligen werben. Zu diesem Zweck fanden die Besucher auf ihren Plätzen eine Spendenkarte, mit der „Bausteine” im Wert von 200 oder 1000 € erworben werden konnten.
Auch wenn es vielen Menschen schwer falle, sich ihre eigene Vergänglichkeit einzugestehen, so Lison, sei die Errichtung eines Hospizes lebensbejahend, da das Hospiz eine angenehme Umgebung in der letzten Lebensphase biete.
Anschließend präsentierte das „Trio Apollon” mit dem Programm „Das deutsche Lied - der deutsche Klang” einige Perlen der klassisch-romantischen Kammermusik. Eröffnet wurde das Konzert mit dem „Kegelstatt-Trio” von Wolfgang Amadeus Mozart. Sanfte Klarinetten- und kraftvolle Bratschenklänge bestimmten den ersten Satz, danach ging es tänzerisch mit einem Menuett und Trio im zweiten Satz und einem Rondeau im dritten weiter. Mit Applaus wurde Sopranistin Carola Höhn begrüßt, die mit Franz Schuberts „Der Hirt auf dem Felsen” den musikalischen Frühling in die Stadthalle brachte.
Nach der Pause und einem Imbiss mit gefüllten Tomaten, Teigtaschen und Windbeuteln ging es gestärkt in den zweiten Teil. Dort wurde es etwas melancholischer mit den „Märchenbildern” von Robert Schumann, vorgetragen vom Trio Apollon. Für die eher unbekannteren „Sechs deutschen Lieder” von Louis Spohr kehrte dann auch Carola Höhn zurück auf die Bühne.
Die Musiker schlossen ihr Programm mit dem „Gassenhauer-Trio” von Ludwig van Beethoven. So endete ein gelungener Auftakt des Spendenerwerbs für den Bau des Mülheimer Hospizes. Insgesamt wurden an diesem Abend immerhin 37 000 Euro Spenden gesammelt.