Zehn Plätze sollen an der Friedrichstraße entstehen. Die Fertigstellung ist für Ende 2010 geplant. Die Kosten werden sich auf rund 2,5 Mio Euro belaufen.

Es war ein schier unendlicher Marathon, doch jetzt ist die Zielgerade erreicht: Das stationäre Hospiz der Evangelischen Hospiz gGmbH wird sesshaft. Bis zuletzt wurden zwei Standorte geprüft, eine alte Villa an der Friedrichstraße 40 in der Nähe der Innenstadt soll es nun werden: „Ein ansprechender Ort”, sagt Pfarrer Ulrich Schreyer, Geschäftsführer der Ev. Hospiz gGmbH und des Diakoniewerks Arbeit und Kultur. „Hier wird ein Sterben in Würde möglich sein.”

Ebenfalls zur Auswahl gestanden hatte die Eichendorffstraße im Dichterviertel. „Wir sind froh, dass wir nun so innenstadtnah und auch in der Nähe des Wasserbahnhofs sind”, sagte Schreyer. Denn das Hospiz solle auch ein Ort des Lebens sein. Ein Ort, in dem Angehörige ein und aus gehen, sich kümmern, aber auch bei einem Spaziergang neue Kraft schöpfen können.

Fertigstellung 2010

Villa an der Friedrichstraße 40 wird zum Hospiz um - und ausgebaut WAZ-Bild: Franz Meinert
Villa an der Friedrichstraße 40 wird zum Hospiz um - und ausgebaut WAZ-Bild: Franz Meinert © WAZ

Bis Ende 2010 wollen die Gesellschafter, die Stiftung Ev. Kranken- und Versorgungshaus und das Diakoniewerk Arbeit und Kultur, das stationäre Hospiz fertigstellen.

Bislang steht auf dem Gelände der Friedrichstraße 40 nur ein Altbau. In der einjährigen Umbauphase soll links daneben ein Neubau entstehen, die Gebäude werden durch einen gläsernen Lichthof miteinander verbunden. Acht Zimmer für die Hospizbewohner entstehen gemäß der Baupläne im Neubau, zwei im Altbau.

Im Altbau werden verschiedene Aufenthalts- und Wohnräume, Küchen- und Essecken untergebracht. Schließlich soll auf möglichst viele individuelle Wünsche der Patienten eingegangen werden, jeder seinen Lebensrhythmus, jeder seine Essens- oder Raumwünsche möglichst erfüllt bekommen: „Keiner wird hier mehr erzogen”, sagt Schreyer. „Alle werden respektvoll behandelt.” Angehörige können in jedem Bewohnerzimmer übernachten, ebenso wird es aber auch im zweiten Geschoss des Altbaus Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige geben.

Im November 2009 soll der Bau beginnen. Bis dahin, so hofft Volker Feldkamp, ebenso wie Schreyer Geschäftsführer der Hospiz gGmbH, hat die AOK Rheinland die Genehmigung für den Versorgungsvertrag geprüft und sind die Baumaßnahmen rund um das denkmalgeschützte Gebäude geprüft und genehmigt. Die Geschäftsführer rechnen mit einer Bauzeit von einem Jahr. Feldkamp: „Wir erwarten keine weiteren Schwierigkeiten und sind sicher, dass das Objekt so kommen wird.”

Aus finanzieller Sicht allerdings hat der Marathon erst begonnen. 2,5 Mio € wird der Umbau kosten, schätzt Feldkamp: „Wir sind ganz klar auf Spenden angewiesen.” Die Gesellschafter bringen Eigenmittel auf, aber zehn Prozent der laufenden Kosten müssen auch nach dem Umbau durch Spenden abgedeckt werden: ein ewiger Spendenmarathon.

"Mülheim baut ein Hospiz"

Unter dem Motto „Mülheim baut ein Hospiz” wollen die Gesellschafter des stationären Evangelischen Hospizes den Hospizbau im städtischen Gedächtnis verankern. Alle Bürger können mitbauen, indem sie für 1000 oder für 200 € einen symbolischen Baustein erwerben. Die Namen der Spender werden im Hospiz an der Friedrichstr. zu lesen sein. Weitere Informationen unter 309 2010 oder unter www.hospiz-muelheim.de.