Trotz Sturm und Regen: Die Besucher des Kulinarischen Treffs in Mülheim blieben einfach sitzen. Die Stadtmarketinggesellschaft MST meldete 25.000 Besucher an vier Tagen. Auch das WAZ-Mobil war vor Ort.
Beim Kuli-Treff köchelt das Wetter ja bekanntlich immer mit. Trotz stürmischer Turbulenzen beim Start am Donnerstag und auch noch am Freitag: „Es war der beste Auftakt, den wir je hatten”, freut sich Inge Kammerichs, Geschäftsführerin der MST über „geniale Besucher”, die trotz Regen und Sturm „einfach sitzen geblieben sind”.
Dem Wetter getrotzt hat auch die Mülheimer Stadtmarketinggesellschaft mit 15 Tonnen Rindenmulch, extra verlegten Drainagen, mehr Zelten und Pavillons und 2000 Regencapes. Als die Sonne Samstag rauskommt ist das Schnee von gestern. Mit Freunden hat man sich verabredet, nehmen Cliquen ganze Tische unter den alten Bäumen in den Ruhranlagen in Beschlag. Die üblichen Schlangen vor den weißen Spitzenzelten: Haxen dauern noch 15 Minuten, Lasagne ist aus, die Köche legen nach und die Gäste langen weiter zu.
Rund 25.000 Gäste hat die MST beim Kuli-Treff am neuen Standort ausgemacht. Für Inge Kammerichs, die sich bei Besuchern und Gastronomen umhörte, ist es kaum noch eine Frage, dass die Veranstaltung im nächsten Jahr wieder genau an diesem Platz sei. „Alle sind begeistert.” Und: Besonders viele Menschen aus den Stadtteilen und der Region seien diesmal gekommen.
„Ich finde es hier besser”, sagt Robert Werner, „sowohl vom Zuspruch her als auch von der Anlieferung”, betont der Gastronom von „Werner's Restaurant”. Mittags sei das Geschäft zwar nicht besonders gut gelaufen, aber die Abende hätten es wieder wettgemacht.
Für den Standort Innenstadt ist Besucher Rolf Gelsdorf. „Das ist zentraler und übersichtlicher”, sagt der Mann an der Rollenden WAZ-Redaktion. Der Kuli-Treff am Rathausmarkt, „der war auch sehr schön”, meint Kati Fleurkens.
Von einem idealen Standort in den Ruhranlagen, wenn das Wetter schön ist, spricht Vito Piepoli vom Walkmühlen-Restaurant. Und das Feedback seiner Gäste: „80 Prozent sind begeistert.” Wenngleich der Gastronom die Standortfrage zweischneidig sieht. Denn eigentlich, sagt der Mitbegründer des Kuli-Treffs, sei man mit der Veranstaltung angetreten, „um die Innenstadt zu beleben”. Und jetzt weiche man von der Ursprungsidee ab, „haben aber den idealen Standort gefunden”. Ähnlich sieht es Kollege Peter Henzek. „Mir persönlich gefällt es hier super, wenn's nicht so geregnet hätte.” Die Frage sei doch die Intention, warum man das Fest überhaupt mache. Belebung der Innenstadt in den Ruhranlagen? Da schüttelt er den Kopf. Was die Atmosphäre, Spaziermöglichkeiten und die grüne Lage angeht: „Einfach wunderbar”. Hat sich der neue Standort wirtschaftlich ausgezahlt? „Natürlich nicht”, sagt Henzek. Das habe aber am Wetter gelegen und sei von daher nicht vergleichbar.
Man habe sich in der Innenstadt um einen Standort bemüht, ihn aber nicht gefunden, sagt Piepoli. Gegenüber dem Rathausmarkt ist Baustelle, auf dem Synagogenplatz wird noch gewerkelt und Begrünungsarbeiten sind auf der Schlossstraße vorgesehen. Man müsse sehen, wie sich die Innenstadt verändere, sagt Inge Kammerichs. Weiter entwickelt habe sich der Kuli-Treff im Laufe der Jahre. Und er sei gewachsen. „Wir können mit dem Fest die Innenstadt nicht mehr beleben, weil es vom Platz her nicht mehr passt.”