Fitness gehört für Feuerwehrleute zum Beruf. Dennoch gingen Sascha Dall und Robert Hahn von der Mülheimer Berufsfeuerwehr beim „Skyrun“ Anfang Oktober bis an ihre sportlichen Grenzen: Der Weg gen Himmel führte nämlich 960 Stufen den Düsseldorfer Fernsehturm hinauf – in voller Montur.

Bereits seit vier Jahren treffen sich Feuerwehrleute aus ganz Deutschland in Düsseldorf zum Treppensteigen. Der „Skyrun“ basiert auf dem Alltag der Retter, treibt ihn aber auf die Spitze: Im Zweierteam steigen die Teilnehmer die Stufen hinauf – ebenso wie im Einsatz. „Wenn’s brennt gehen wir auch truppweise rein“, erklärt Robert Hahn. Das einzige, das letztlich jedoch im Fernsehturm brannte, waren die Oberschenkel: „Es war sehr, sehr, sehr anstrengend.“

Drei Monate trainierten die Mülheimer und sorgen damit bei ihren Kollegen meist für Kopfschütteln. Denn neben Konditionstraining mit Radfahren und Joggen übten sie das Treppensteigen. Mit voller Ausrüstung, die rund 15 Kilo wiegt, stiegen sie etwa die 100 Stufen zum Schlauchturm hinauf und hinab, hinauf und hinab. Sie kletterten auf der Endlosleiter der Feuerwache und fuhren nach Recklinghausen: Die Halde Hoheward hat 521 Stufen zu bieten – über 400 weniger als der Wettkampfort.

Doch eben diese Herausforderung reizte die beiden. „Man hat ein Ziel vor Augen und trainiert darauf hin“, sagt der 32-jährige Robert Hahn. Der Anblick des rund 240 Meter hohen Turms war dann aber doch Respekt einflößend. „Da steht man dann unten vorm Turm, guckt hoch und denkt: Okay, da geht’s jetzt hoch...“

Als elftes von 500 Teams ging das Mülheimer an den Start und das enge Beton-Treppenhaus hoch. Die Organisatoren der Düsseldorfer Wehr hatten die 38 Stockwerke nummeriert – rückwärts. „Zuerst“, gibt Robert Hahn zu, „fand ich das blöd, weil man noch so viel vor sich hatte. Aber am Ende war es gut; da hat das richtig motiviert.“

10 Minuten und 54 Sekunden brauchten Robert Hahn und Sascha Dall für die 960 Stufen und belegten damit Platz 65. Für den Anfang nicht schlecht, aber bei den beiden ist der Ehrgeiz jetzt geweckt. Im nächsten Jahr soll’s schneller hinauf gehen, sagt Robert Hahn: „Da ist noch Luft nach oben.“ Im wahrsten Wortsinn.