Mülheim. .
Der heißeste Blues kommt doch aus der Wüste. Omara „Bombino“ Moctar hat die traditionellen Klänge der Tuareg ins Reich der Rockmusik geführt. Der Gitarrist und Sänger aus dem Niger eröffnete jetzt im Theater an der Ruhr die Reihe „Klanglandschaften“, die bis zum Frühjahr 2012 insgesamt neun Konzerte mit Ethno-Projekten und Bands aus Afrika und Asien präsentiert.
Der 1980 geborene Bombino, der sich von Ali Farka Toure, aber auch von Jimi Hendrix beeinflusst sieht, gilt als der neue Star der Tuareg-Musikszene. Als Botschafter seiner Kultur tritt er in diesem Jahr mit seiner Band auch in Nordamerika, Japan und Korea auf. In Mülheim stellte er Stücke seiner neuen CD „Agadez“ vor, die in der Rubrik „Weltmusik“ derzeit zu den favorisierten Musikproduktionen zählt.
Während im Bühnenhintergrund ein Schlagzeug und mehrere Mikros noch große Ereignisse andeuteten, begann der sympathische Gast aus dem Niger das Konzert nur mit einer akustischen Gitarre und seinem typisch heiseren Gesang. Dazu spielte sein Begleiter auf einer ungewöhnlichen Tischtrommel einen immer härteren Beat, der zum rhythmischen Muster dieser exotischen Show zwischen Ethno und Rockmusik werden sollte.
Vom Kampf der Tuareg
Wie verraten wurde, handeln die vorgetragenen Songs vom Kampf der Tuareg gegen die Unterdrücker der Staaten Nordafrikas, in denen die Kolonialmächte einst Grenzen zogen, ohne auf die Tuareg Rücksicht zu nehmen, die seitdem häufig als staatenlose Störenfriede gelten. Es folgten bis heute blutige Aufstände und Auseinandersetzungen.
Ganz im kämpferischen Geist griff Bombino dann zur Elektro-Gitarre und trieb damit das Spiel der Band mit rockigen Riffs und Schlagzeug-Beats an. Das Publikum ging begeistert mit. Ein gelungener Auftritt zum Auftakt der Klangfarben-Reihe und eine politische Botschaft von jungen Menschen aus einer im Westen vielfach vergessenen Kultur.
Das Konzert wird übrigens am 21. November ab 20 Uhr bei WDR 3 ausgestrahlt. Das nächste Konzert in der Reihe findet dann am 31. Oktober wieder im Theater an der Ruhr mit dem Trio Khoury und Robert Guillaume aus Jordanien statt. Kartenreservierungen sind unter der Rufnummer 599 01 88 im Theater an der Ruhr möglich.