Mülheim. .

Nach einem jahrzehntelangen Kampf für eine deutliche Reduzierung der Schwermetall- und Lärmbelastung sollen die Anwohner des Fallwerkgeländes Jost im kommenden Verbesserung eine spürbare Entlastung erfahren.


Ab dem zweiten oder dritten Quartal 2012 werden zwei Fallwerke für mehrere Monate stillgelegt. Außerdem soll der Boden befestigt werden, um die Staubentwicklung zu reduzieren. Weiterhin sieht der zwischen der Düsseldorfer Bezirksregierung und den drei auf dem Gelände angesiedelten Firmen geschlossene Vertrag vor, dass die Beregnungsanlage intensiver eingesetzt wird.

Schrott, der stark staubt oder besondere Schwermetalle enthält, soll nicht mehr im Freien, sondern nur noch in Behältern gelagert und in einer Halle behandelt werden. Was die Schrottschere betrifft, soll ab März eine Lärmschutzwand errichtet werden. Die Kosten all dieser Maßnahmen tragen die Unternehmen Paul Jost, Jost Stahlschrott und Rohstoff Recycling Dortmund (RRD).

Bei den beiden Fallwerken ist auch eine endgültige Stilllegung nicht auszuschließen. „Das hängt alles vom Ausgang der damit zusammen hängenden Änderungsverfahren ab“, sagt Marielle Erb von der Pressestelle der Bezirksregierung. Die Aufsichtsbehörde betont, dass die Messwerte für Lärm und Erschütterungen im gesetzlich zulässigen Rahmen lagen.

Was den Staub betrifft, hatte die am Fallwerkgelände aufgestellte Messanlage allerdings bei Nickel einen bis zu 36fach erhöhten Wert, bei Blei einen 1,5 fachen und bei Cadmium zum Teil einen 4,5fachen Wert aufgewiesen.

Umzug bleibt Thema

Noch nicht vom Tisch, dass sich der gesamte Fallwerkbetrieb von der Weseler Straße verabschiedet. Hartmut Buhren, Eigentümer des Baustoffhandels Harbecke an der Tmmerhellstraße, verhandelt mit Konrad Jost über einen Grundstückstausch. Das Problem: Die Harbecke-Fläche, die den Vorteil hat, sowohl über Straße, Schiene als auch Wasser erreichbar zu sein, misst lediglich 14 000 Quadratmeter. Eine komplette Verlagerung aller Fallwerk-Betriebsteile dorthin ist nicht möglich. Jost müsste eine zweite Ausweichfläche finden, denn Harbecke hat nur Interesse am kompletten Gelände.

Wie Konrad Jost die Zukunft seines Unternehmens in Mülheim sieht, war gestern nicht zu erfahren. Er sei erst nächste Woche zu erreichen, teilte die Firma mit.