Mülheim. .
Philipp Krause lässt Dagmar Mühlenfeld lässig im Sessel posieren, setzt Peter Thorsten Schulz auf eine Schaukel und Carsten Fischer auf die Wiese. Unter dem Pseudonym Felipe de la Cruz hat der Fotograf für den Schaufensterwettbewerb bekannte Gesichter der Stadt abgelichtet. Lokale Promis wie Roberto Ciulli oder Carsten Fischer posieren nun neben der aktuellen Herbstkollektion bei Damenmode Jürgens am Löhberg.
Eigentlich ist der 29-jährige Philipp Krause ein klassischer Seiteneinsteiger. „Zunächst habe ich eine Ausbildung zum Automobilkaufmann gemacht.“ Doch bei diesem Job sollte es nicht bleiben. Später ging er für zwei Jahre nach Spanien, wo er geführte Radtouren leitete. „In dieser Zeit habe ich den Namen Felipe de la Cruz bekommen“, erzählt er. „Das war für die Einheimischen verständlicher.“ In Spanien entdeckte er dann auch die Leidenschaft fürs Fotografieren. „Angefangen habe ich mit Landschaftsaufnahmen.“ Später kamen Personen-Porträts hinzu. „Das Fotografieren habe ich mir autodidaktisch beigebracht.“
Das Hobby wurde schließlich zum Job: Seit 2009 arbeitet Philipp Krause als freiberuflicher Fotograf – hauptsächlich für die Werbung. Seine Motive sind Menschen, Mode, Autos, Landschaften. Sein Stil: „Stark überzeichnete Bilder.“ Harte Kontraste mit der richtig gesetzten Ausleuchtung und Bildbearbeitung ergeben den „Gemälde-Effekt“ – sein Markenzeichen. Mit dieser Bearbeitung erscheinen die Modelle wie gemalt. Und passen perfekt in das Schaufenster bei Damenmode Jürgens. „Die Idee war: Exklusive Leute neben exklusiver Mode darzustellen“, erklärt Krause. Inszenierte Bilder, in denen trotzdem Natürlichkeit steckt.
Die Mülheimer Prominenz für das Schaufenster-Projekt zu begeistern fiel nicht schwer. „Sie waren alle schnell überzeugt und hatten viel Lust mitzumachen.“ So zeigt Krause die bekannten Gesichter in unbekannt privaten Posen: Ex-Hockey-Nationalspieler Carsten Fischer wacht schuhlos mit einem Schläger über seinen Rasen, während Theaterchef Ciulli hinter den Kulissen Unterlagen sichtet. Die OB hat Krause auf einer Möbelmesse getroffen und sie lässig in einen roten Sessel gesetzt. War es kompliziert mit den Promis zu arbeiten? „Völlig unkompliziert“, sagt er. Und lacht: „Sogar besser als mit manchem professionellen Model.“