Mülheim. .
Die internationalen Gitarren-Profis trafen sich im Jugendheim. Die „Wonderland Guitar Night“ machte wieder einmal Station im Pfarrsaal von St. Barbara. Der Amerikaner Eric Lugosch, der Schotte John Goldie und Peter Kroll-Ploeger mit Heimspiel präsentierten sich als sympathische Saiten-Künstler ohne Star-Allüren.
Das gut eingespielte Trio, das sich bereits seit einigen Tagen auf einer umfangreichen Tournee befindet, versprach zunächst einmal, sich stilistisch nicht festlegen zu wollen. Und tatsächlich gab es eine spannende Mischung aus Blues, Jazz, Folk und Eigenkompositionen zu hören. Bei den Interpretationen bekannter Standards bewiesen die drei Musik-Freunde, von denen es auch diverse CDs im Angebot gibt, besondere Kreativität.
Eric Lugosch, ein technisch beschlagener Gitarrist aus Chicago, eröffnete den Abend mit einer speziellen Version von „Happy Together“. Ein Ohrwurm, den einst die Sänger Flo und Eddy von den „Turtles“ zum kalifornischen Hippie-Hit der 70er machten. Anschließend zauberte Peter Kroll-Ploeger auf seiner Steel-string-Gitarre und bewies auch seine Qualitäten als Sänger.
John Goldie, der im Gegensatz zu seinen beiden Kollegen mit der elektrischen Gitarre groß geworden ist, stellte ebenfalls seine solistischen Qualitäten unter Beweis und wagte sich an einen Klassiker von Marvin Gaye. Mit viel Drive und einem gepflegten Walking-Bass erfreute der in England gefragte Studio-Gitarrist sein konzentriert lauschendes Publikum mit einer jazzigen Variante von „Papermoon“. So schöpfte das Trio einfallsreich und mit guten Ideen gesegnet aus dem reichen Repertoire des Jazz und Blues.
Insgesamt sind die drei Herren aus dem Gitarren-Wunderland für ihr virtuoses Spiel und für einen stilistisch vielseitigen Abend zu loben, der ganz ohne elektrische Verstärker und wummernde Bässe auf den Klang der akustischen Gitarren setzte. Man würde sich freuen, die drei Künstler in dieser Formation im kommenden Jahr hier wieder zu sehen.