Mülheim.

Ohayô gozaimasu. Das ist japanisch und bedeutet „Guten Morgen“. Grund für den sprachlichen Ausflug ist der Japan-Abend in der Volkshochschule. Der hat gestern stattgefunden. In der VHS konnte man für ein paar Stunden in die fernöstliche Kultur reinschnuppern. Man konnte Wissenswertes über traditionelle Kleidungsstücke erfahren, die ersten Wörter Japanisch erlernen, die Kunst des japanischen Papierfaltens ausprobieren oder sich über japanische Popkultur informieren. Mit der Veranstaltung wollten die Japanisch-Kurse der VHS Spenden für Schulen im Katastrophengebiet rund um Fukushima sammeln.

Die Spendenaktion läuft über die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Studenten der japanischen Sprache arbeiten mit der Organisation Kizuna in Japan zusammen. Einige Düsseldorfer Studenten waren bereits in der Region Fukushima und unterstützen dort fünf Grundschulen. Die gespendeten Gelder werden zum Kauf von verschiedenen Sachen wie Lehrmaterialien, Tischen oder Stühlen sowie zum Wiederaufbau der zerstörten Schulgebäude genutzt. Alles wird vor Ort gekauft. „Damit wird auch die kaputte Wirtschaft in den Katastrophenregionen gefördert“, sagt Anke Gärtner, Dozentin für Japanisch an der Volkshochschule.

Wer gestern in der VHS vorbeischaute, dem fiel der Stand von Ai Aoki auf. Ein bunter Mix aus Postkarten, Anime-Figuren und Wörterbüchern liegt ausgebreitet auf dem Tisch vor ihr. Aoki kommt aus Düsseldorf und ihre Familie führt seit 20 Jahren eine japanische Buchhandlung. Romane, Mangas oder japanische Kochbücher – „Wir haben nur Bücher in Originalsprache. Es kommen viele Studenten der Japanologie zu uns und natürlich die vielen Japaner, die in Düsseldorf leben. Aber auch aus ganz Europa kommen Leute in unsere Buchhandlung. Das generelle Interesse an Japan und unserer Kultur ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Viele Menschen hier wollen die Sprache lernen“, sagt Aoki.

In der VHS gibt es seit zwei Jahren Japanisch-Kurse. „Die sind mittlerweile beliebter als Chinesisch“, sagt Fremdsprachenleiter Karl Hans-Kippel. Wie schwierig ist es, die Sprache zu erlernen? „Man muss Geduld haben und Arbeit investieren. Aber es macht Spaß und man taucht in eine andere Kultur ein“, erklärt ein Schüler. Gestern Abend konnte man kurz reinschnuppern. Doch die erste Einführung fiel aus, weil um 17.30 Uhr zu wenige Besucher da waren.