Mülheim. .
Bald könnte wieder Farbe in die Palette kommen. Der Getränkegroßhändler Essmann – Pächter der Kultkneipe neben in der Alten Post – ließ durchblicken, dass er sich gerade mit einem potenziellen Betreiber und dem Mülheimer Kulturbetrieb in Verhandlung befindet. Essmann stellt eine Wiederöffnung bereits für Anfang Dezember in Aussicht.
Seit über zwei Monaten steht die Kneipe neben dem Mülheimer Kunstmuseum wieder leer. Damals kündigte der Hauptpächter Essmann den Vertrag mit den Betreibern Frank Brinkmann und Andreas Wosber. Laut Essmann seien die beiden vertragsbrüchig geworden, hätten Pacht, Kosten und Getränke nicht mehr bezahlen können.
Lediglich sieben Monate haben Brinkmann und Wosber die Kneipe am Leben erhalten. Die ehemaligen Betreiber wehrten sich gegen den Vorwurf der Firma Essmann. Der Laden sei in einem desolaten Zustand gewesen. 30 000 Euro habe die Sanierung gekostet. Zusätzlich hätten 8000 Euro in die Küche investiert werden müssen. Dadurch sei ihnen ein wirtschaftlicher Schaden entstanden. In einem Gespräch erhoffte sich Frank Brinkmann eine Übereinkunft mit dem Verpächter Essmann.
Daraus wurde allerdings nichts. Der Lingener Betrieb führt jetzt Gespräche mit einem neuen Interessenten. „Das sind Leute mit viel Gastronomie-Erfahrung, die deutlich professioneller vorgehen werden. Ich halte sie für fähig, die Palette wieder zum Leben zu erwecken“, sagt Markus Koch vom Getränkegroßhändler. Am Konzept der Palette soll sich nicht viel ändern. Tagsüber ein Café mit Kaffee und Kuchen im Angebot sowie einem günstigen Mittagstisch. Abends eine gepflegte Abendgastronomie, in der auch Cocktails auf der Karte stehen könnten. Koch ist sehr zuversichtlich, was eine baldige Eröffnung angeht: „Die Gespräche laufen gut. Ich hoffe, dass die Kneipe Anfang Dezember eröffnet werden kann.“
Ganz so euphorisch gibt sich Frank Baudy vom Mülheimer Kulturbetrieb nicht. „Ich möchte nicht pessimistisch klingen, aber wir haben gerade mal das erste Kontaktgespräch hinter uns. In der nächsten Woche werden wir wohl schon weiter sein“, sagt Baudy. Es seien noch einige Fragen zu klären.