Binnen weniger Monate hat das Wodo Puppenspiel gleich zwei Mal die Rechte für Stücke verloren. Nach „Biene Maja“ darf nun auch „Lauras Stern“ nicht mehr gespielt werden. Am Sonntag fand die letzte Aufführung statt.

In den 28 Jahren, in denen er sich mit fremden Stücken und deren Rechten beschäftigen muss, ist Wolfgang Kaup-Wellfonder so etwas noch nicht geschehen. Jetzt wurden dem Wodo-Puppenspiel innerhalb von nur wenigen Monaten gleich zwei Mal die Rechte für Stücke entzogen, beziehungsweise nicht mehr verlängert, was ansonsten eher automatisch funktioniert.

Normalerweise werden Verträge mit einjähriger Laufzeit und Verlängerungsoption geschlossen. Demnach zahlt die Bühne pro Aufführung zehn Prozent oder eine Mindestsumme von 40 bis 50 € an denjenigen, der die Rechte besitzt.

Nach Biene Maja geht jetzt auch Lauras Stern aus rechtlichen Gründen unwiderruflich unter. 2005 hatte Wodo dieses Stück erstmals gezeigt und in den folgenden Jahren sicherlich 300 Mal gespielt, wie Kaup-Wellfonder schätzt. In den vergangenen drei Jahren sei es dann etwas ruhiger geworden. Beim Publikum sei das Stück noch sehr beliebt, und die Aufführungen waren meist ausverkauft. Auch den Autor Klaus Baumgart haben die Wodos angeschrieben, aber keine Reaktion erhalten. So ist es für Wodo Puppenspiel schon ein schmerzlicher Verlust, auf beide Stücke verzichten zu müssen.

Im April waren zunächst die Rechte von Biene Maja an eine Agentur verkauft worden, die aus der Geschichte von Waldemar Bonsels offenbar weltweit Honig saugen will. Kleine Bühnen haben aber das Nachsehen. Mit der rebellischen Biene ist derzeit in Deutschland nichts zu machen. Kaup-Wellfonder hat auch noch darum gerungen, wollte klar machen, dass er den Entzug der Rechte für einen Fehler hält, doch das interessierte niemanden mehr.

Für Lauras Stern lagen die Rechte zunächst beim Baumhausverlag, der vor drei Jahren aber von Bastei Lübbe übernommen wurde. Bei Laura hatte er schon die Aussichtslosigkeit eines Ringens eingesehen und gar nichts mehr beim Verlag versucht. Welches Kalkül dahinter steckt, darüber kann der Puppenspieler nur spekulieren. Aber Biene Maja ist doch uralt. Sind die Rechte dann nicht frei? Richtig, aber erst 70 Jahre nach dem Tod des Autors. Und Bonsels ist erst 59 Jahre tot.