Bei Jahresempfang seiner Kammer in der Thyssen-Krupp-Hauptzentrale in Essen hat IHK-Präsident Dirk Grünewald eine ausgearbeitete Strategie zum demografischen Wandel für die MEO-Region angemahnt: „Es ist seit Jahren bekannt, dass die Bevölkerungszahl in der Region zurückgehen wird. Dennoch bleibt uns die Politik bisher ein Konzept schuldig, das Antworten auf diese Herausforderungen gibt.“

Grünewald stellte die Ergebnisse einer aktuellen IHK-Umfrage unter Betrieben der Region vor. Nach der Bedeutung von sogenannten Megatrends gefragt, setzten die Unternehmen des IHK-Bezirks die Themen demografischer Wandel, technische Innovation und Mobilität auf die ersten drei Plätze. Gleichzeitig sei die Region bei den Themen demografischer Wandel und Mobilität aus Sicht der Betriebe am schlechtesten aufgestellt. Grünewald sieht dringenden Handlungsbedarf.

Als eine der ersten spürbaren Auswirkungen des demografischen Wandels nannte der IHK-Präsident den Fachkräftemangel. Schon heute suchten viele Betriebe nach geeigneten und gut qualifizierten Mitarbeitern. Dabei bewerten die Unternehmen laut IHK-Umfrage die MEO-Region in ihrer Attraktivität für Fachkräfte als nur mittelmäßig. Auch aus diesem Grund setzten Unternehmen weiter vermehrt auf die Ausbildung im eigenen Haus. Ein Blick in die Statistik verdeutliche dies: Bis Ende August wurden im IHK-Bezirk 3766 neue Ausbildungsverträge geschlossen – ein Plus von 6,9 %.

Mit Blick auf die aktuellen Berichte über die Konjunktur warnte Grünewald vor zu pessimistischen Prognosen. Schließlich stimme der oft zitierte Satz, dass die Hälfte der Ökonomie Psychologie sei. Der Realwirtschaft im IHK-Bezirk gehe es trotz der aktuellen Diskussion über die Finanzmärkte weiterhin sehr gut. Auch die künftige Lage sei nicht so negativ, wie es manche Stimmen vermuten ließen.