Die europäische Idee ins Bewusstsein von europäischen Jugendlichen bringen und politisches Engagement fördern, soll das Projekt „JSR meets friends“. Doch zugleich sollen die 46 Teilnehmer aus neun verschiedenen Ländern auf jugendliche, europäische Ideen kommen: Vom 21. bis 24. September findet erstmals ein internationaler Jugendkongress in Mülheim statt.

Aus Mülheims Partner- und aus Projektpartnerstädten reisen die Jungen und Mädchen an: aus Darlington, Tours, Kouvola, Oppeln, Kfar Saba, Beykoz, Delft und Zhodino. Empfangen und betreut werden sie von zwölf Mitgliedern des Jugendstadtrats, der offiziell der Gastgeber ist. Alle Teilnehmer – der jüngste 14, der älteste 21 Jahre alt – werden gemeinsam in ein Hotel ziehen und dann drei Tage lang in Workshops sowie in großer Runde diskutieren, werden Themen setzen und besetzen, werden mit hochrangigen Europapolitikern ins Gespräch kommen und zum Schluss eine gemeinsame Resolution verabschieden, die Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in EU-Gremien einbringen will. Für sie ist das letztlich nur konsequent: Eine Generation, „von der erwartet wird, das europäische Vereinigungswerk zu vollenden“, könne man nicht nur mit Planspielen abspeisen. „Ich glaube, dass uns hier etwas gelungen ist, was es möglich macht, das Europa der Bürger auch für junge Leute erfahrbar zu machen.“

Die Rahmenbedingungen der vier Tage sind vorgegeben. Damit sich die Nationen wirklich mischen, hat Projektleiterin Sabine Kuzma die Hotelzimmer bereits eigenhändig belegt und die Jugendlichen auf die vier Projektgruppen verteilt: Bildung, Klima/Umwelt, Integration/Identität und demografischer Wandel lauten die Themen, über die sich die Kongressteilnehmer in der Volkshochschule Gedanken machen werden. Moderiert und geleitet werden Workshops und Diskussionsrunden von „Young Eu Experts“ (YEP), die zwischen 20 und 27 Jahren alt sind. „So“, erläutert Sabine Kuzma, „wollen wir eine Schüler-Lehrer-Situation vermeiden.“

Die Kongresssprache wird Englisch sein; die Jugendlichen sollen international denken, aber letztlich auch überlegen: Was des Diskutierten ist in meinem Land wie umsetzbar? Denn auch die Unterschiede, die Grenzen sollen für die Jugendlichen erfahrbar werden. All dies soll schließlich in die Resolution einfließen – damit vielleicht auch die Politiker auf junge, europäische Ideen kommen.