Ermittlungskommission „Lancia” zieht Zwischenbilanz: Acht Täter sitzen in Haft, acht haben ihre Prozesse noch vor sich.

Kleine Truppe, große Leistung: Die dreiköpfige Ermittlungskommission „Lancia” des Drogenkommissariates 13 hat gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft binnen neun Monaten 74 kg Hasch und Marihuana aus dem Verkehr gezogen und acht Täter vor Gericht gebracht, wo sie mehrjährige Haftstrafen kassierten. Dazu mussten auch in Mülheim Wohnungen durchsucht werden. Acht weitere Verdächtige warten noch auf ihren Prozess.

Auslöser der Ermittlungen waren Hinweise auf eine junge Frau, die große Mengen Drogen verkaufe. Die Fahnder stießen auf eine 29-jährige Essenerin, die montags, mittwochs, freitags ihre Drogentour in Essen und Bochum fuhr. „Guten Kunden, wie einem 39 Jahre alten Mann aus Altendorf, brachte sie neben dem bestellten Haschisch oder Marihuana auf Wunsch auch Brötchen oder Alkoholika mit”, sagt Polizeisprecher Lars Lindemann. Drahtzieher der Drogenbande war der Vater der 29-Jährigen, ein Kaufmann (51) aus Heinsberg.

Unterstützt von Spezialeinheiten schlug die EK Lancia am 2. Dezember zu: Auf dem Rückweg aus Holland nahmen die Polizisten Vater und Tochter in Gelsenkirchen fest. Im Wohnmobil fanden sie 66 kg Haschisch und Marihuana.

In einer Bochumer Wohnung fanden die Beamten mehr als 30 000 € Bargeld. Der 51-Jährige ist inzwischen zu einer Freiheitsstrafe von 8 Jahren und 9 Monaten verurteilt worden. Seine Tochter muss für 5 Jahre und 3 Monate ins Gefängnis. Sechs weitere Männer aus Essen (37, 39, 40) und Bochum (46, 47, 56) sitzen jeweils für mehrere Jahre in Haft.

Alle Täter stammen nach Angaben der Ermittlungskommission unter Leitung von Norbert Klein (56) aus bürgerlichem Milieu.