Mülheim.

Der Ofen am Standort der traditionsreichen Ruhrtaler Waffelfabrik Jaspert in Broich geht möglicherweise doch nicht aus. Wie die WAZ erfuhr, haben das Unternehmen Klüh Catering aus Düsseldorf und die Contilia Gruppe in Essen eine neue Gesellschaft, Contilia Gourmet GmbH, gegründet. Diese will in den Gebäuden der Waffelfabrik eine Art Großküche errichten.

Von dort aus sollen voraussichtlich ab 2013 Krankenhäuser und Altenheime der Contilia-Gruppe mit Mahlzeiten beliefert werden.

Zunächst ist an rund 500 000 Essen im Jahr gedacht. Eine spätere Erweiterung des Kundenkreises sei möglich, heißt es. Zu Contilia gehören unter anderem das Mülheimer St. Marien-Hospital und das Elisabeth-Krankenhaus in Essen.

"Cook and chill"

Die geplante Zentralküche soll nach dem „Cook and chill-Verfahren“ arbeiten, das heißt: kochen und abkühlen. Die gegarten Speisen werden auf wenige Grade abgekühlt, verladen und vor Ort in Konvektoren zum Servieren wieder erhitzt. „Wir haben es hier mit einer Methode zu tun, die eine frische, schmackhafte Zubereitung der Speisen ermöglicht“, sagt Wolfgang Osinski, Sprecher der Klüh-Gruppe, die bereits in Meerbusch eine ähnliche Zentralküche betreibt und vor dort aus Kliniken wie Schulen mit Mahlzeiten versorgt.

Die Ruhrtaler Waffelfabrik, die seit 1927 in Mülheim Eiswaffeln herstellt und am Schlossberg, am Steineshoffweg sowie an der Xantener Straße vertreten ist, schließt im September die Pforten und verlagert die Produktion nach Gerwisch in Sachsen-Anhalt. Gegründet wurde die Fabrik vom Mülheimer Unternehmer Heinrich Jaspert. Die Eiswaffeln wurden für den weltweiten Markt produziert. Umsatzeinbrüche führten letztlich zum Personalabbau und schließlich zur Verlagerung in die neuen Bundesländer.

Transport der Speisen bereitet Probleme

Klüh ist ein Multidienstleister für Facility Services und in Krankenhäusern, Reha-Kliniken, Senioreneinrichtungen, Schulen, aber auch an Flughäfen unter anderem im Reinigungsdienst und in der Essensversorgung tätig. Contilia will die Essens-Versorgung umstellen, weil in beiden Kliniken die technischen Vorschriften nicht mehr zu erfüllen seien und dafür große Umbauten erforderlich wären, heißt es. Auch der Transport von Speisen zwischen den einzelnen Einrichtungen bereite in der jetzigen Form Probleme.

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Von Bettina Kutzner