Mülheim. .

Der Name „Heinzelwerk“ trifft die ganze Sache schon am besten. Denn die Heinzelwerker sind vor allem eins: fleißig und freundlich, schnell und geschickt. So wie man sich Heinzelmännchen eben vorstellt. Sie helfen seit zwei Jahren kostenlos armen, älteren und behinderten Menschen in ganz Mülheim, von Selbeck bis Styrum.

Jetzt zogen die tüchtigen Heinzelwerker eine erste Bilanz. Die kann sich sehen lassen. Denn die 17 Mülheimer „Heinzelmännchen“ und zwei „Heinzelweibchen“ haben seit Frühjahr 2009 wirklich ganze Arbeit geleistet: In nicht weniger als 500 Fällen konnten die ehrenamtlichen Helfer Bedürftigen im ganzen Stadtgebiet bisher schnell und unbürokratisch helfen. Oder anders ausgedrückt: Die Heinzelwerker leiteten rund 2500 kostenlose Arbeitsstunden und legten insgesamt rund 5500 Kilometer auf Mülheimer Straßen zurück.

Transparenz gegenüber Handwerkskammer

Den Fokus haben die Heinzelwerker dabei von Anfang an auf einfache, überschaubare handwerkliche Arbeiten gelegt, die buchstäblich im Rahmen bleiben – auch, um von vornherein Interessenkonflikte mit der Handwerkskammer zu vermeiden.

Gerade der Kammer gegenüber hat Heinzelwerk-Initiator und Gründer Erich Reichertz für konstante Transparenz gesorgt, und will der Handwerker-Vereinigung auch jetzt eine ausführliche Bilanz der guten Taten des Heinzelwerks vorlegen.

Die Heinzelwerker verrichten nur überschaubare handwerkliche Dienstleistungen. Das geht: Türscharniere ölen, Schubladen richten, Stuhlbeine leimen, Bilder aufhängen, Wasserhähne reparieren, Lampen anschließen, Glühbirnen auswechseln oder Regale befestigen.

3000 Euro im Spendentopf

Das geht nicht: größere handwerkliche Tätigkeiten wie Arbeiten an fest installierten Gas-, Wasser- und Elektroleitungen, Malerarbeiten, Verlegung von Teppichboden, Laminat, Linoleum oder Parkett, Umzüge inklusive Auf- und Abbauarbeiten, größere Arbeiten an Küchen und Möbeln, Haushaltsauflösung und Entrümpelung sowie Gartenarbeiten.

Zudem kümmern sich die helfenden Frauen und Männer auch mehr und mehr um diese wichtigen Dinge des Alltags: Sie erklären technische Geräte, leisten Hilfestellung bei Computerproblemen, sie begleiten ältere und behinderte Mitmenschen beim Einkauf oder auch bei Behördengängen. Und sie sprechen mit Ihren bedürftigen „Kunden“, hören zu oder lesen auch gerne einmal etwas vor.

Wichtig: Die Arbeitsleistung der Heinzelwerker ist kostenlos, aber für das Material muss jeder Kunde im Normalfall selbst aufkommen. Im Ausnahmefall zeigen sich die Heinzelwerker aber auch da sehr flexibel. Denn es gibt einen mit gut 3000 Euro gefüllten Spendentopf, aus dem im Notfall auch das Material finanziert werden kann.