Mülheim.. 3D-Bilder und digitalen Surround-Sound bieten hierzulande schon viele Kinos, aber bewegungsintensive Sitze stehen bislang nur im Mülheimer Cinemaxx. Wir haben die D-Box-Sessel getestet.
Sechs Euro Aufpreis zahlt der Filmfan an der Kinokasse für die „vierte Dimension“, dafür wird eines der computergesteuerten Möbel aktiviert. Rot und wuchtig mit rundum beweglichem Sockel stehen die Neuen in zwei Reihen zwischen ihren älteren blauen Geschwistern. Fast alle D-Box-Plätze sind besetzt mit Zuschauern, die schunkeln, aber vermutlich nicht schmusen möchten: Zum Menschen nebenan wird aus technischen Gründen Abstand gehalten.
„Fluch der Karibik 4“ ist der Film der Wahl, und während sich das Freibeuterschiff zur Titelmusik durch die Wogen wälzt, gilt es per Knopfdruck an der rechten Armlehne eine von drei Schaukelstärken zu wählen. Wir gehen volle Kraft voraus, und kaum hat der König von England auf den Tisch gehauen, setzt es den ersten derben Rumpler. Wenig später hängt Captain Jack Sparrow am Kronleuchter, wir schwingen mit, grinsen und spüren, wohin die Reise geht.
Vorsicht mit Colabechern
An alle D-Box-Passagiere: Es wird dringend davor gewarnt, einen randvollen Colabecher an die Lippen zu führen, während einem auf der Leinwand gerade ein Fass Rum entgegendonnert, ein träger Matrose aus der Hängematte gekippt wird oder pfeilschnelle Nixen angriffslustig über den Kahn hechten! Überschwemmungsgefahr droht, fast wie im Film.
Fazit der folgenden 140 Minuten: D-Box ist ein harmloser Spaß, den man sich gut und gerne mal gönnen kann. Doch die meisten Kinogänger werden diese fremdgesteuerte Bewegung nicht brauchen. Sie fahren auch morgen und übermorgen noch sehr gut mit ihrer eigenen Vorstellungskraft.