Mülheim. . Die Um- und Neubauarbeiten am Ev. Krankenhaus werden während des laufenden Betriebs erfolgen.

Patienten, Mitarbeiter, Angehörige und nicht zuletzt auch die Anwohner des Evangelischen Krankenhauses (EKM) müssen sich in den kommenden Monaten auf größere Bauarbeiten zwischen Schulstraße und Wertgasse einstellen: Was im vergangenen Sommer mit der Aufstockung des Vorbaus an der Wertgasse begonnen hat, geht jetzt mit dem Umbau des Haupthauses zur Wertgasse hin und einem Neubau mitten im Krankenhauskomplex weiter.

26 Millionen Euro

Insgesamt 26 Millionen Euro werden in die Modernisierung investiert. Mit nunmehr 30 Jahren, sagte EKM-Geschäftsführer Nils Benjamin Krog schon bei einer früheren Vorstellung der Umbaupläne, sei das Haus, was die technischen Voraussetzungen und die Erwartungen der Patienten betreffe, nicht mehr zeitgemäß. Gestern nun wurde im Architekten-Modell im Beisein der Oberbürgermeisterin erstmals enthüllt, wie das EKM in gut zwei Jahren aussehen wird. „An einem Krankenhaus zu bauen ist wie an einem offenen Herzen zu operieren“, betonte Nils Krog – denn der Klinikbetrieb werde während des Umbaus weiterlaufen.

Was seit 2003 geplant wird, nimmt Gestalt an: Die Bagger sind im Patientengarten aufgefahren, um den fünfstöckigen Neubau hochzuziehen, der im Sommer 2012 mit dem Haupthaus verbunden unter anderem eine Isolierstation, eine neue Geburtshilfe mit Wöchnerinnenstation, drei neue Kreißsäle und OP sowie eine geriatrische Tagesklinik beherbergen soll. In einem der beiden Untergeschosse wird die Krankenhausapotheke Platz finden. Auch dieses Haus, betonte Architekt Guido Meßthaler, werde aufstockfähig gestaltet. Danach, Ende 2012, Anfang 2013, wird der alte Gebäuderiegel (heute Haus C) abgerissen und macht Platz für einen neuen Patientengarten mit einem ellipsenförmigen geschützten Bereich für die Geriatrie-Patienten.

Von oben nach unten

Zeitgleich mit dem Baubeginn – alle Baustellen werden von der Schulstraße her versorgt – werden im Hauptgebäude die drei obersten Etagen renoviert, die dank der aufgestockten neuen Patientenzimmer derzeit nicht benötigt werden. Nach und nach werden bis März 2013 auch die Krankenzimmer in den darunter liegenden Stockwerken saniert und renoviert. Jedes Zimmer wird ein eigenes Bad bekommen und mit neuer Haustechnik ausgestattet.

Saniert wird von oben nach unten, ein leergezogenes Stockwerk wird aber immer als „Puffer“ zu den belegten Stockwerken dienen, damit sich die Bauarbeiten nicht direkt über den Patientenzimmern abspielen, erläutert Jörg Rebhun, Leiter Pflegemanagement. Neue Schwerpunktstationen von Intensivstation über Kardiologie bis Chirurgie und Onkologie werden eingerichtet. Die Wege für Personal und Patienten werden kürzer, kündigte der Architekt an, denn: „Lange Wege stören die Prozesse.“ 6000 qm Geschossfläche werden im Neubau entstehen, zusätzlich wird noch einmal die gleiche Fläche im Hauptgebäude saniert.