Mülheim. Vampire so weit das Auge reicht. Auch im neuen Roman der Mülheime Autorin Rebekka Pax geht es um Blutsauger. In einem ihrer nächsten Werke will sie siich von “den verwunschenen Ecken an der Ruhr“ inspirieren lassen.

Schon wieder ein neues Buch über menschliche Blutsauger. Mit viel Herzschmerz und unfassbar attraktiven Protagonisten. Das könnte man denken, wenn man Rebekka Pax´ Roman „Septemberblut“ in den Händen hält. Der Klappentext verspricht eine aktionsgeladene Handlung und – natürlich – eine Liebesgeschichte. „Als Leserin ist das nicht mein Genre“, erzählt Rebekka Pax schüchtern. Die Mülheimerin will mit ihrem Debütroman keinesfalls nur auf einen Zug aufspringen, der in den letzten Jahren schwer ins Rollen gekommen ist: Mit Büchern wie der „Twilight“-Tetralogie (Bis(s) zum Morgengrauen) und Serien wie „Vampire Diaries“ schwärmt eine ganze Teenager-Generation für hübsche Vampirmänner und düstere Fantasiewelten. „Dieser Rummel um die Vampirgeschichten kam mir entgegen“, lacht sie.

Schauplatz Los Angeles

Rebekka Pax’ Roman spielt in Los Angeles – und das aus einem biografischen Grund. „Ich habe mich immer angezogen gefühlt von dieser Stadt, von ihrem Glanz, ihren Jugendwahn, mit dem gleichzeitigen Wissen, wie schnell Menschen daran zugrunde gehen können.“ Dieser Aspekt habe etwas „vampiristisches“, sagt sie. Häufig war sie in L.A., hat dort gelebt, ihr Fernweh gestillt und an Drehbüchern mitgewirkt. Ihre schreiberische Tätigkeit sieht sie als Ausgleich zu ihrem eigentlichen Beruf: Sie ist Archäologin. Sind die Ausgrabungen für sie eine Inspiration? „Ich bin oft in der Natur unterwegs – da kommen mir viele Ideen.“ 2008 schrieb sie die erste Kurzgeschichte, in der Vampire die Hauptrolle spielten. Zunächst erschien sie in einem kleinen, auf Fantasy-Geschichten spezialisierten Verlag. Nach und nach entstand daraus der 510 Seiten starke Roman. Dass dieser im renommierten Ullstein Verlag erschienen ist, macht Rebekka Pax glücklich: „Ich hätte mit einem kleineren Verlag gerechnet.“

"Verwunschene Ecken an der Ruhr"

In „Septemberblut“ kommen die Fans von Liebesgeschichten weniger auf ihre Kosten, sagt die Autorin. Hier ginge es um Spannung und Action, um einen eher historisch angelegten Roman. Für Pax sind Vampire nicht nur gruselige Fantasiefiguren, sondern ein Stück Historie, gehören sie schließlich seit Jahrhunderten zur Fantasiewelt des Menschen.

Der Folgeroman ist in Planung – auch über eine Fantasy-Geschichte über das Ruhrgebiet denkt Pax nach. Mülheim könnte im nächsten Roman eine große Rolle spielen, berichtet sie. „Verwunschene, geheimnisvolle Ecken wie an der Ruhr gibt es hier genug.“