Mülheim. Die Initiative Tschernobyl-Kinder zeigt im Altenhof eine Ausstellung zur Atom-Katastrophe in der Ukraine vor 25 Jahren. Dabei sollen vor allem junge Menschen über die Folgen des Reaktor-Unfalls aufgeklärt werden.

„Es ist fast schon makaber, in dieser Situation über unser Projekt zu sprechen“. Dagmar van Emmerich, Vorsitzende des Vereins Initiative Tschernobyl-Kinder, ist sichtlich bewegt über die aktuelle Lage in Japan. Denn mit den Folgen vom Reaktorunglück in Tschernobyl beschäftigt sie sich seit vielen Jahren.

Sie weiß, wie viel Leid und Elend die Menschen in Weißrussland erfahren mussten – und weiterhin erfahren. Denn, so van Emmerich, die Spätfolgen seien frühestens nach 30 Jahren zu erkennen. Nicht nur deshalb sei es immens wichtig, an das Reaktorunglück am 26. März 1986 zu erinnern – auch 25 Jahre später.

Die Ausstellung „25 Jahre nach Tschernobyl: Menschen – Orte – Solidarität“ im Altenhof will ein Zeichen gegen das Vergessen setzen. Besonders junge Menschen, die zum Zeitpunkt des Reaktorunglücks noch nicht auf der Welt waren, können sich häufig kein Bild von den Ereignissen machen.

Gespräch mit Zeitzeugen

„Unsere Schüler waren sehr geschockt und zeigten große Empathie für die betroffenen Menschen,“ berichtet Birgit Pörschke von der Gesamtschule Saarn. Als Vertreterinnen für die verschiedenen Mülheimer Schulen, die zum Trägerkreis des Projektes gehören, engagieren sich Birgit Pörschke und ihre Kollegin Diana Müller in ihren siebten Klassen für das Projekt.

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    Im Unterricht haben sie mit den Schülern über das Reaktor-Unglück gesprochen. Für das Gespräch mit Zeitzeugen, das im Anschluss an die Ausstellungsbesichtigung für die Schüler ansteht, haben sie sich intensiv vorbereitet und viele Fragen zusammengetragen. Bei den Zeitzeugen handelt es sich um zwei Liquidatoren, die unmittelbar nach dem Super-GAU an der Unglücksstelle halfen.

    In insgesamt 33 Städten findet die Ausstellung statt – dass Mülheim zu diesen Orten gehört, sei dem großen Engagement des Vereins zu verdanken, berichtet van Emmerich. Dieser ist seit 19 Jahren aktiv und kümmert sich um verschiedenste Projekte vor allem in Weißrussland.