Gymnasium baut Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen aus: Technik und Chinesisch in Klasse sechs.
Wie können Schüler individuell gefördert werden? Und wie dies gleichzeitig den Schwächeren als auch den Überfliegern zu Gute kommen? Schon seit vier Jahren die Luisenschule mit der Universität Duisburg-Essen (UDE) zusammen. Ab dem kommenden Schuljahr soll die Zusammenarbeit um eine Exzellenzinitiative für die Unterstufe erweitert werden. „Die Synergien zwischen Schule und Hochschule gilt es auch dort auszubauen und zu nutzen”, sagt Schulleiter Bernd Troost.
Im Rahmen der Kooperation bietet das Gymnasium bereits individuelle Förderung in Mathematik und Deutsch an, nun soll für begabte Kinder ein weiterer Baustein folgen: „Wir dürfen auch diese Randgruppe nicht aus den Augen verlieren”, so Troost. Ein zusätzlicher Technik- und Sprachenangebot für Sechstklässler ist das Ergebnis.
Den Chinesisch-Unterricht wird die Regionalwissenschaftlerin Christine Warmer von der UDE übernehmen: „Grundvoraussetzung ist, dass die Schüler das Interesse habe, sich mit einer fremden Kultur auseinanderzusetzen.” Das zusätzliche Angebot soll ein bis zwei Stunden pro Woche in Anspruch nehmen.
Beim Technik-Angebot arbeitet die Luisenschule mit dem Lehrstuhl Technologie und Didaktik der Technik an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften von Prof. Dr. Stefan Fletcher zusammen. Der bereitet derzeit acht Studenten an der UDE darauf vor, im kommenden Schuljahr einen handlungsorientierten, technischen Unterricht aus dem Gebiet der Automatisierungstechnik für zwölf ausgewählte Schüler anzubieten.
Die Schüler sollen im Kleinen nachvollziehen können, wie Anlagen unabhängig von Menschen, betrieben werden können.
„Wir werden die Schüler systematisch aussuchen”, sagt der Schulleiter. Die Kriterien stehen zwar noch nicht im Detail fest, aber auf jeden Fall müsse eine „gezielte Mädchenförderung” integriert werden und es sollten Schüler sein „die neben dem Schulalltag noch genügend Kapazitäten frei haben.”
Ebenso strebt die Schule eine Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Detlev Leutner, Lehrstuhl für Lehr-Lernpsychologie an der UDE, an. Denn das Gymnasium will sich auch die Frage stellen, ob der eingeschlagene Weg auch wirklich Früchte bringt. Oder ob Ressourcen durch diese Arbeit eher gebunden als freigesetzt werden.