Der langjährige Vorsitzende der THW-Helfervereinigung, Wolfgang Thommessen, nahm am Samstag, stellvertretend für seine Organisation, beim Kommandeursball der KG Mülheimer Stadtwache den Stadtwächterorden entgegen. Die WAZ sprach mit dem 69-Jährigen über soziales Engagement, den Karneval und das Technische Hilfswerk.

Wie würden Sie das soziale Engagement der THW­Helfervereinigung beschreiben?

Thommessen: Die derzeit 255 Mitglieder der Helfervereinigung, zu denen ja auch die aktuell 110 Helfer des Technischen Hilfswerkes gehören, werden immer wichtiger. Sie unterstützen das THW finanziell, zuletzt zum Beispiel mit der Anschaffung eines Elektroherdes für unseren Versorgungsraum oder mit der Anschaffung eines Pkw. Denn das Geld beim Bund ist sehr knapp. Da müssen wir immer mal wieder in die Bresche springen.

Fassen die Helfer der THW-Helfer denn auch mit an?

Ja. Zum Beispiel, indem wir die aktiven Helfer des Rosenmontagszuges oder auch die Teilnehmer des Tengelmann-Laufes mit Erbsensuppe ­versorgen oder bei Veranstaltungen Sitzgarnituren anliefern und aufbauen. Zuletzt waren wir aber auch beim Transport des Gedenksteins für die Heißener Zeche Rosenblumendelle behilflich, der bei einem Steinmetz am Hauptfriedhof restauriert werden musste.

Wie hat sich die Arbeit des THW verändert?

Früher wartete man beim THW vor allem auf die große Bedrohung aus dem Osten, die dann ja Gott sei Dank nicht kam. Heute ist das THW vor allem bei Naturkatastrophen gefragt. Im letzten Jahr waren unsere Helfer zum Beispiel beim Hochwasser in Polen und Ostdeutschland mit ihrer Hochleistungspumpe im ­Einsatz, die 5000 Liter pro Stunde abpumpen kann. Außerdem mussten wir in diesem Winter Dächer vom Schnee räumen und natürlich wird das THW auch bei diesem Rosenmontagszug wieder für den Auf- und Abbau der Absperrgitter verantwortlich sein.

Welche Verbindung haben Sie selbst zum Karneval?

Ich gebe zu, dass ich kein totaler Karnevalsjeck bin. Aber ich schaue mir gerne mal eine Karnevalssitzung an und freue mich, wenn ich mit meinen Kollegen beim Rosenmontagszug helfen kann. Allerdings bin ich dann so sehr mit organisatorischen und technischen Aufgaben beschäftigt, dass ich vom Zug selbst nicht viel mitbekomme.

Worin sehen Sie die soziale Funktion des Karnevals?

Ich denke, es geht beim Karneval einfach darum, Menschen so zu unterhalten, dass sie für ein paar Stunden von ihren Alltagssorgen abgelenkt werden.

Was bedeutet die Auszeichnung mit dem Stadtwächterorden für die Menschen in Ihrer Organisation?

Das freut und ehrt einen schon. Denn diese Auszeichnung zeigt uns, dass wir etwas für die Menschen tun und das diese Arbeit auch anerkannt wird.

Wo hört beim THW der Spaß auf?

Wir haben beim THW ein Riesenproblem. Wir suchen bereits seit 2003 eine neue Dienststelle. Denn im Keller unserer Dienststelle an der Düsseldorfer Straße blüht bereits der Schimmel. Doch leider haben sich die Optionen für eine neue Dienststelle am Friedrich-Wennmann-Bad und an der neuen Feuerwache an der Duisburger Straße zerschlagen, letztere durch die dort geplante Ansiedlung der Fachhochschule, die dort keinen Platz mehr für das THW lässt. Jetzt gibt es Pläne, dass eine Gesellschaft auf unserem sogenannten Trümmer- und Übungsgelände an der Düsseldorfer Straße ein neues Gebäude errichten soll, in das das THW dann in einigen Jahren als Mieter einziehen könnte.