Mülheim. . Es geht aufwärts mit der Konjunktur: Der 2010 unübersehbare Aufschwung hat sich mit Jahresbeginn im Bezirk Essen, Mülheim, Oberhausen laut Industrie- und Handelskammer weiter fortgesetzt. Unternehmen sehen Chancen - aber auch weiter Risiken.

Der im vergangenen Jahr bereits deutlich spürbare konjunkturelle Aufschwung hat sich zum Jahresanfang 2011 im IHK-Bezirk Essen, Mülheim, Oberhausen fortgesetzt. Das ist das Ergebnis der konjunkturellen Befragung der Industrie- und Handelskammer zu Essen. Es fließt in den 86. Ruhrlagebericht der fünf Ruhrgebiets-IHKs ein.

Nach den Umfrageergebnissen vergeben mittlerweile 36 Prozent das Konjunkturprädikat „gut“. Vor einem Jahr waren es ganze 18 Prozent – in Mülheim 27,3%.

Nur noch jeder 15. Betrieb berichtet von einer schlechten Situation – das gab es zuletzt vor genau 20 Jahren, also kurz nach der Wiedervereinigung. Schlechte Lage – davon sprachen zum Jahresbeginn 2010 in Mülheim 22,7%.

Zuversicht dominiert

Auch für den weiteren konjunkturellen Verlauf des Jahres 2011 dominiert die Zuversicht: 29% aller Unternehmen erwarten eine noch günstigere Entwicklung, weitere rund sechs von zehn Betrieben eine Fortsetzung der guten Situation, nur ganze 11% eine Abschwächung. Anfang 2010 sahen in Mülheim nur 13,6% eine günstige Geschäftslage voraus.

Dennoch sehen Unternehmen weiterhin Risiken für ihre Entwicklung. So werden die steigenden Energie- und Rohstoffpreise ebenso mit Besorgnis gesehen wie die Nachhaltigkeit der Inlandsnachfrage.

Motor der Konjunktur ist nach wie vor der Export, der zu Jahresbeginn deutlich zulegen konnte. 36% der Industrieunternehmen in der Region melden steigende, weitere 52% gleichbleibende Auftragseingänge aus dem Ausland.

Zunahme der Ausfuhren erwartet

Die kommenden Monate werden noch besser: Fast jedes zweite Unternehmen rechnet mit einer Zunahme der Ausfuhren, lediglich 1% stellt sich auf Rückgänge ein. Die glänzenden Aussichten sprechen für eine starke Stellung der regionalen Unternehmen auf den Weltmärkten, für ihre Wettbewerbsfähigkeit, die Wertschätzung ihrer Produkte und Dienstleistungen.

Auch die Beschäftigung in der MEO-Region ist auf einem guten Wege. Diese Tendenz dürfte sich nach Einschätzung der Unternehmen fortsetzen. 21% erwarten eine steigende Belegschaftszahl, nur 15% eine fallende. Zwei von drei Betrieben wollen keine Anpassungen vornehmen. Vor einem Jahr sahen nur 9,1% der Mülheimer Unternehmen eine Zunahme der Beschäftigtenzahlen; doppelt so viele rechneten mit Stellenrückgang.

Steigende Investitionsneigung

Ein weiteres Zugpferd der wirtschaftlichen Entwicklung ist die steigende Investitionsneigung: Fast jeder dritte Be­trieb will mehr, nur jeder zehnte weniger in neue Maschinen, Anlagen und Einrichtungen stecken. Hauptmotiv bleiben mit 67% die Investitionen für Ersatzbeschaffungen, an zweiter Stelle steht aber mittlerweile schon die Kapazitätserweiterung – eine Folge der zuletzt von 78 auf 82% gestiegenen Auslastung der Maschinen und Anlagen. Mehr investieren wollten im Frühjahr 2010 in Mülheim nur 18,2% – also nicht einmal jede fünfte Firma.