Mülheim.

„Diese Ehrenamtlichen haben ein Wunder bewirkt,“ lobte Pfarrer Manfred von Schwartzenberg in seiner Laudatio beim Neujahrsempfang der Katholischen Kirche. Dieses Wunder heißt Ladenkirche und lebt durch die Menschen, die in ihr Beten, Wirken und Arbeiten – und das seit nunmehr sechs Jahren. Johannes Valkyser nahm stellvertretend für die 50 ehrenamtlichen Mitarbeiter der Ladenkirche die Nikolaus-Groß-Medaille entgegen.

Im Pfarrsaal der St. Barbara-Gemeinde in Dümpten sitzen die vielen Gäste an feierlich weiß gedeckten Tischen. Über allem blickt Nikolaus Groß aus einem Gemälde von der Bühne herab, der Widerstandskämpfer, der von den Nazis 1945 hingerichtet wurde. Er ist das Vorbild des heutigen Tages und soll es im Alltag immer sein: Ein Mann des katholischen Glaubens, ein Kämpfer für christliche Werte, der Verantwortung übernahm – und somit zum Vorbild wurde.

Zu Gast hatte die katholische Kirche Vertreter aus der Mülheimer Politik, anderer Religionen, aus Vereinen und Verbänden zum Neujahrsempfang geladen. Stehenden Applaus gab es für Altbischof Hubert Luthe (83), der als Ehrengast neben Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und Stadtdechant Michael Janßen Platz nahm.

Rückblick und Vorausschau

In diesem Jahr ging es auf dem Empfang nicht nur um die Verleihung der Nikolaus-Groß-Medaille, sondern auch um den Rückblick auf das vergangene Jahr und eine Vorausschau auf das, was kommt in 2011. „Wie kein anderes Jahr war das vergangene bestimmt von Freude bis hin zu tiefem Leid“, resümierte Stadtdechant Michael Janßen. Umstrukturierungen im Bistum und Themen wie sexueller Missbrauch haben das Gemeindeleben beschäftigt und belastet. Doch zog er auch ein positives Fazit: Das Kulturhauptstadtjahr habe gezeigt, dass „Christentum das Leben in der Metropole Ruhr gestaltet.“

In 2011, so Janßen, wollen die Katholiken den interreligiösen Dialog fortführen, „die guten Beziehungen zur jüdischen Gemeinde weiter ausbauen und die Ökumene pflegen.“ So bekräftigte Pfarrer Janßen: „Wir wollen voller Mut in die Zukunft blicken.“

Bürger sollen Verantwortung übernehmen

Oberbürgermeistern Dagmar Mühlenfeld griff in ihrer Rede den Begriff der Verantwortung auf und appellierte an alle Mülheimer, die eigenen Interessen für das Wohl der Stadt-Gemeinschaft zurückzustellen. „Als Bürger Verantwortung zu übernehmen, heißt mehr als Forderungen zu stellen.“ Die Mentalität, Verantwortung an Politiker abzuschieben, müsse dem Prozess und der Bereitschaft des Abwägens und der Kompromisssuche weichen. Dabei werde „die Notwendigkeit zur Entwicklung immer öfter bestritten oder sogar bekämpft“, sagte die OB. Sei es bei der Ansiedlung von Unternehmen, dem ÖPNV oder in der Debatte um Schulstandorte. Die eigenen Interessen nicht über die des Gemeinwesens zu stellen müsse das Ziel sein. „Nur so werden alle Betroffenen zu Beteiligten.“

Hinter den Türen der Kirche

Pastor Norbert Dudek in der Kirche St. Mariae Rosenkranz in Styrum.
Pastor Norbert Dudek in der Kirche St. Mariae Rosenkranz in Styrum. © WAZ
Pastor Norbert Dudek betet in der Kirche St. Mariae Rosenkranz in Styrum.
Pastor Norbert Dudek betet in der Kirche St. Mariae Rosenkranz in Styrum. © WAZ
Kerzen vor dem Fenster: In der Kirche St. Mariae Rosenkranz in Styrum.
Kerzen vor dem Fenster: In der Kirche St. Mariae Rosenkranz in Styrum. © WAZ
Vorbereitung auf die nächste Predigt.
Vorbereitung auf die nächste Predigt. © WAZ
Pastor Norbert Dudek im Beichtstuhl.
Pastor Norbert Dudek im Beichtstuhl. © WAZ
Anneliese Schramm und Brigitte Block tauschen sich beim Ehrenamtlichencafé über ihre Arbeit bei
Anneliese Schramm und Brigitte Block tauschen sich beim Ehrenamtlichencafé über ihre Arbeit bei "Familienstart" aus. © WAZ
Gefaltete Hände.
Gefaltete Hände. © WAZ
Seelsorge im St. Marien-Hospital: Pater Paul am Krankenbett.
Seelsorge im St. Marien-Hospital: Pater Paul am Krankenbett. © WAZ
Seelsorge im St. Marien-Hospital.
Seelsorge im St. Marien-Hospital. © WAZ
Im Josefshaus finden psychisch kranke Menschen ein Zuhause.
Im Josefshaus finden psychisch kranke Menschen ein Zuhause. © WAZ
Lothar Schröter in der Seilerei, Industriecafé, Caritas.
Lothar Schröter in der Seilerei, Industriecafé, Caritas. © WAZ
... seine Hand an der Drehbank.
... seine Hand an der Drehbank. © WAZ
Hände in der Wäscherei.
Hände in der Wäscherei. © WAZ
"Der Springende Punkt": Marten Sander (18) im Gespräch mit Jugendlichen im Jugendzentrum St. Barbara. © WAZ
Beim Morgengebet im katholischen Kindergarten Herz Jesu.
Beim Morgengebet im katholischen Kindergarten Herz Jesu. © WAZ
Im katholischen Kindergarten Herz Jesu.
Im katholischen Kindergarten Herz Jesu. © WAZ
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