Mülheim. .

Erste Hilfe in der Wildnis: Wer mag, kann das in diesem Jahr in Mülheim erlernen. Den Kurs bietet das hiesige Reiseunternehmen weiterweg.de an, das kontrollierte Abenteuer organisiert.

Gleich zwei Termine sind angesetzt: zunächst am 19. und 20. Februar in Köln (in Kooperation mit der dortigen „Wildnisschule“), schließlich am 8. und 9. Oktober in Mülheim. Der Kurs kostet jeweils 70 € pro Person, kommt jedoch nur zustande, wenn sich mindestens zehn Teilnehmer melden (bei Interesse: info@weiterweg.de).

„Erste Hilfe Wildnis“: Was zunächst wirkt wie ein Gag am Rande, ist ein ernst gemeintes Angebot. Und zwar nicht nur für Extremtouristen: „Für alle Outdoor-Aktiven, die viel draußen sind, ist das eine schöne Sache“, findet Katrina Freyer, die weiterweg.de gemeinsam mit ihrem Mann betreibt. Der erste Tag sei der Theorie gewidmet, am zweiten gehe es wirklich in den Wald: Die Kursleiter täuschen typische Verletzungen vor, die Teilnehmer wenden das Gelernte an. „Wie man in der Gruppe stark sein kann“, auch das soll die Schulung zeigen.

Hinter der kleinen Firma weiterweg.de, die ihren Hauptsitz auf der Heimaterde hat, stehen Katrina und Martin Freyer, ein junges Paar mit zwei Kindern. Unternehmungslustig sind alle vier, so dass man sich auf Erlebnistouren für Familien spezialisiert hat. Bislang führen diese vor allem in den Norden Schwedens: Dort kann man weitab vom Schuss gelegene Hütten beziehen, auf Elchsafari gehen oder eine Woche mit viel Fellfühlung auf einer Huskyfarm verbringen.

Mehr und mehr vertreibt die im Oktober 2008 gegründete Firma auch Zubehör für Ferien in freier Wildbahn: vom faltbaren Babyhochstuhl bis zum Klappsessel, der 150 Kilo schafft, vom Elchfell über das Kinderpaddel bis zum Zeltanhänger. „Wir wollen ein Händlernetzwerk aufbauen“, benennt Katrina Freyer ein weiteres Standbein.

Ab 23. März präsentiert sich das Familienunternehmen auf der „Reise + Camping“ in Essen mit einer Miniatur-Erlebniswelt, samt Offroad-gerüstetem Fahrzeug. Bereits Anfang 2010 war weiterweg.de auf der Messe vertreten, damals als Newcomer, die feststellten, „dass die Leute schon im Herbst ihren Urlaub für das kommende Jahr buchen“. Man war also für 2010 zu spät dran, erhielt aber schon Buchungen für 2011.

So viele, dass Martin Freyer seinen ursprünglichen Broterwerb - eine Firma für barrierefreies Bauen - aufgegeben hat, um sich ganz auf die Reisebranche zu konzentrieren. Die nächste Tour von Katrina (31), Martin (32), Luca (5) und Jona (4) Freyer führt im März nicht nach Norden, sondern nach Tunesien, in die Sahara: Neue Ziele entdecken.