Wochenlang hatte ein wegen versuchten Mordes angeklagter 47-jähriger Mülheimer vor dem Landgericht Duisburg seine Unschuld beteuert. Jetzt gab der Mann zu, versucht zu haben, seine 46-jährige Ehefrau in Mülheim zu töten.

Der Angeklagte sagte unter Tränen aus, sich am Tattag mit einem Kuss gegen sechs Uhr von seiner Ehefrau verabschiedet zu haben und zu seinem Arbeitsplatz am Düsseldorfer Flughafen gefahren zu sein. Seine Frau wollte noch schlafen. „Dann lag da in meinem Büro dieses Küchenmesser in der Schublade.“ Der Mann steckte das Messer ein und fuhr mit einem Dienstfahrzeug zurück nach Hause. Unterwegs zog er einen Jogginganzug über seine Bürokleidung. „Im Haus war noch alles dunkel. Ich bin dann nach oben ins Schlafzimmer und habe zugestochen“, berichtete der 47-Jährige unter heftigem Schluchzen.

„Der erste Stich ging so leicht, dass ich erst dachte, ich hätte das Wasserbett getroffen“, so der Angeklagte. Nach dem zweiten Stich sei er dann in Panik geflohen. „Weil meine Frau so schrecklich geschrien hat.“ Messer, Handschuhe und Tatkleidung entsorgte er auf der Rückfahrt zum Arbeitsplatz, wo er ganz normal seinem Job nachging.

Bereits vor dem Geständnis hatten sich die belastenden Indizien gegen den Angeklagten gehäuft. Das bei der Tat benutzte Auto war in der Nähe des Tatortes gesehen worden, seine Frau gab im Zeugenstand überraschend an, ihren Mann, der seit Monaten eine Affäre gehabt hatte, als Täter erkannt zu haben.

Das Urteil wird für den 3. Januar erwartet.