Mülheim. .
Die größte Rasse legt nicht die größten oder schwersten Eier. Dieter Bergenthun, Vorsitzender des Rassegeflügelzucht-vereins Mülheim-Saarn von 1902“ interessieren auch eher andere Merkmale bei der Ausstellung.
Im Vereinsheim des SV Raadt ging es am Wochenende um Muster des Gefieders, Proportionen – eben die Zierde des Tieres.
Während es draußen unaufhörlich schneit, ist es drinnen im Vereinsheim an der Zeppelinstraße 286 warm und trocken. Hier und dort hört man einen Hahn krähen oder Laufenten schnattern – bei 261 ausgestellten Tieren bleibt das nicht aus. „Wir haben hier ein Drittel Hühner, zwei Drittel Tauben“, klärt Bergenthun auf. Früher sei man ein reiner Geflügelzuchtverein gewesen. Neben Tauben ist auch eine andere Art im Kommen. In Deutschland ist sie bekannt unter dem Namen „Indische Laufente“. „Die haben aber mit Indien wenig zu tun“, sagt der 75-Jährige und fährt fort: „Es ist einfach nur eine Kreuzung der indischen Pinguin-Ente mit der amerikanischen Peking-Ente.“ Die in England gezüchtete Art schwappte, so der Vereinsvorsitzende, in den 1960er Jahren nach Deutschland herüber. Da sich die Art großer Beliebtheit durch Funk und Fernsehen erfreut, rät er, die Tiere paarweise zu halten. Man müsse sich vor allem mit den Tieren beschäftigen.
Dieter Bergenthun selbst hält rund 50 der beliebten Laufenten auf seinem Grundstück. „Das sind die berühmten Schnecken-Enten, aber eigentlich frisst jede Ente gerne Schnecken“, erklärt der der Fachmann.
Seit 1991 macht der Verein in Raadt zu Nikolaus seine Rassegeflügelschau. „Die Tiere haben eine sehr gute Qualität. Da wir die letzte Schau des Jahres machen, sind es nur die Besten, die später auch als Zuchttiere dienen“, erklärt der 75-Jährige. Ob Dresdener, Seabright oder die Taubenrasse deutsches Möwchen: Allein hinter den Namen stecken Geschichten. Zwei Rassen wurden in Mülheim erzüchtet: „Das sind der schwarze Zwergbarnevelder und der deutsche Zwergsperber“, verrät Bergenthun. Wie für solche Ausstellungen üblich, kürten die Preisrichter auch die besten Zuchtergebnisse: Bei den Hühnern erhielt Hans Sommer den Pokal für seine „Deutschen Lachshühner“. Werner Stasik gewann bei den Zwerghühnern mit seinen „Bielefelder Zwergkennhühnern“ und den von der Stadt gestifteten Pokal in der Kategorie Tauben errang Gerhard Lamla mit seinen „Strasser schwarz“.