Ausstöpseln lautet die Devise – jeder Rechner, jede Lampe, jeder Schalter zählt. So lässt sich Energie einsparen. Und Geld: „30/40/30“ nennt sich ein Projekt, das bereits seit zwölf Jahren von der Stadt und dem Energielieferer Medl organisiert wird.

Das Prinzip hinter den Ziffern: 30 Prozent der eingesparten Kosten gehen an die Schulen, 40 Prozent werden für Investitionen für Einspar- und Sanierungsmaßnahmen ausgegeben, die restlichen 30 Prozent fließen in die Stadtkasse. Im Berufskolleg Stadtmitte durften sich die 27 teilnehmenden Schulen nun ihren Scheck abholen.

Energiesparen beginnt im Kleinen, das weiß Beate Kuhles, Konrektorin an der Grundschule Klostermarkt. Und bei den Kleinsten: Fast eine Tonne CO2 haben die Grundschüler im vergangenen Jahr eingespart – das sind 113 Euro, die sich die Schule nun abholen durfte. „Bei uns werden alle technischen Geräte komplett ausgeschaltet, Rechner, Drucker, Lautsprecher, nichts läuft im Standby-Modus“, erklärt Beate Kuhles. „Außerdem achten wir darauf, Stoßzulüften, Türen geschlossen zu halten, so dass keine Wärme verloren geht und das Licht auszuschalten, so oft es geht.“ In der GGS Klostermarkt haben selbst die Steckdosen Schalter, die bei Feierabend ausgeknipst werden. So sparte die Schule 1585 Kilowattstunden Strom ein.

Neue Spielgeräte

„Das Geld kommt in einen Topf, aus dem wir dann neue Spielgeräte anschaffen werden“, verrät Beate Kuhles. Schließlich sei dies ein Anreiz für die Kinder, selbst auf den Energieverbrauch zu achten. „Wir wollen die Kinder schon früh sensibilisieren“, so die Konrektorin.

Das versucht Manfred Bohra jeden Tag. Er arbeitet als Hausmeister am Berufskolleg Stadtmitte an der Kluse und hat den Verbrauch der 11 000 Quadratmeter großen Schule im Blick. Doch die Schüler nehmen auf den Energieverbrauch nicht immer Rücksicht. Dennoch schaffte es die Schule, das meiste Geld von allen zu erwirtschaften: „441 Euro!“, freut sich Lehrer Martin Borges, der den Scheck in der Aula der Schule Empfang nahm. Über drei Tonnen CO2, 6,2 Kilowattstunden Erdgas und 2,9 Kilowattstunden Strom verbrauchte das Berufskolleg weniger.

Austausch der Fenster

Vor allem der Austausch der alten Fenster im Jahr 2002 habe die Schule Energietechnisch weit voran gebracht, wissen Bohra und Borges. „Dadurch haben wir im Laufe der Jahre tausende Euro eingespart.“ Der Hausmeister achte zudem darauf, stets die Lichter auszuschalten, die elektrischen Durchlauferhitzer auf 35 Grad einzustellen und die Heizungen herunterzudrehen. „Ohne seine Arbeit hätten wir das kaum geschafft“, lobt Lehrer Borges. Manfred Bohra bleibt bescheiden. „Mit der richtigen Technik ließe sich noch einiges mehr einsparen“, sagt er. Weitere Thermostate, Präsenzmelder oder Zeitschaltuhren wünscht er sich für seine Schule.

Insgesamt haben es die 27 teilnehmenden Mülheimer Schulen geschafft, 47 Tonnen CO2 und 3500 Kilowattstunden Strom einzusparen. Was in Scheinen gerechnet einen Wert von etwa 17 000 Euro ausmacht.