Eine von der Stadt in Auftrag gegebene Fällaktion gestern am Ruhrstrand in Höhe der Mendener Brücke hat eine Bürgerin rechtliche Schritte in Erwägung ziehen lassen.
Ihr Anwalt freilich sah keine Chance, eine einstweilige Verfügung zu erlangen, um die Motorsägen zu stoppen. Es war eine genehmigte Aktion der Stadt, auch der Landschaftsbeirat hatte zugestimmt. Wie Stadtsprecher Volker Wiebels sagte, handelte es sich bei den 21 Bäumen um 30 Meter hohe Weiden, die wegen Umsturzgefahr nicht zu halten gewesen seien. So habe man sich nach einer Begehung mit dem Mülheimer Sportservice als Ruhrstrand-Betreiber, dem Umwelt- und Grünflächenamt sowie dem Geschäftsführer der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet, Dr. Peter Keil, Anfang des Jahres entschlossen, die Bäume zu stutzen und ihnen zumindest noch die Chance zu lassen, im Frühjahr als ökologisch wertvolle Kopfweiden wieder auszutreiben. Der Vorsitzende des Umweltausschusses, Hubert Niehoff, bestätigte dies. Die Sicherheitsbedenken seien „schon plausibel, wenn Herr Dr. Keil das genehmigt, verlasse ich mich auf seine Sachkenntnis“.
Allerdings geht es Niehoff nicht anders als besagter Bürgerin: „Ich war schon erschrocken über die Radikalität der Maßnahmen.“ Er habe sich gestern vor Ort selbst ein Bild gemacht, habe auch durchlöcherte Baumscheiben bei den gefällten Bäumen entdeckt; allerdings hätten einige Stämme keine offensichtlichen Schäden gezeigt. Sie seien wohl gefällt worden, weil sie am Ruhrufer sehr viel Wasser zögen und bei Sturm wenig Standsicherheit hätten. Dies hätten Sturmschäden der Vergangenheit gezeigt.