200 Jugendliche, 28 Gruppen, vier Stunden Tanzprogramm: In Saarn zeigten am Samstagabend Jungs und Mädchen aus Mülheim und Umgebung, was sie in Jugendzentren und Tanzschulen einstudiert hatten. Bei „Let’s dance“ hatten sie vor großem Publikum ihren großen Auftritt.

Die Türen der Harbecke-Halle sind um kurz vor fünf noch geschlossen. Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde knubbeln sich dort am Eingang und nichts geht mehr. Drinnen im Backstage-Bereich ist hingegen ziemlich viel in Bewegung: Links macht ein Junge die Hände zur Trittleiter, sein Freund stellt den Fuß darauf und – zack – fliegt er im Rückwärts-Überschlag durch die Luft. Rechts gehen zwei Mädchen noch mal die Choreografie durch. Mit geschlossenen Augen führen sie die Arme durch die Luft. Die Kleineren wuseln derweil wild durcheinander, die Größeren versuchen cool zu bleiben. Bananen, Äpfel und Wasser stehen als Verpflegung bereit – genau das Richtige für ausgepowerte Tänzer.

„Eine Chance, sich zu präsentieren“, wollte man den Jugendlichen mit dem Festival geben, erklärt Salvatore Sangiorgio vom Styrumer Café4You für die Arbeitsgemeinschaft offene Türen (AGOT). Zudem will man den Tänzern eine Erinnerung schaffen: Das ganze Festival wird aufgezeichnet und als DVD veröffentlicht. Denn in den Jugendzentren der Stadt wird durchweg ganz viel getanzt. Wie beispielsweise an der Nordstraße. In Dümpten feilen die 19-jährige Denise und die 17-jährige Jenny an den Choreografien, die die „Crazy Dancer“ nachtanzen. „Von der Musik inspirieren“ lassen sie sich dabei. Was dabei rauskommt, zeigen die Tänzerinnen zwischen neun und 14 Jahren heute als Zwölfte. Gerade entern die ersten die Bühne, da steigt die Nervosität merklich.

Doch davon bekommen die 400 Besucher auf der Tribüne nichts mit. Die werden gerade von Moderator Thorsten Krappa von Radio Mülheim begrüßt und eingeheizt. Der Applaus ist dann auch schnell auf Bundesliga-Niveau. Beim Gang durchs Publikum entlockt er auch Oma Monika, dass ihre Enkelin Laura morgens vor Aufregung Bauchschmerzen hatte. Eine Wärmflasche konnte aber Abhilfe schaffen.

Dann geht es endlich los. Etwa fünf Minuten hat jede Truppe im Rampenlicht und sie alle haben ihren eigenen Charme. Große Gruppen sind dabei und auch kleine, die nur aus drei, vier Tänzern bestehen. Zu Pop tanzen sie und zu Hiphop. Einigen merkt man die Aufregung an, andere, wie etwa Tanzschulgruppen, spielen deutlich ihre Wettkampferfahrung aus. Es ist ein bunter, ein lustiger Abend, mit bester Stimmung und fast familiärer Atmosphäre, in der für Geburtstagskind Niklas, frisch gebackene elf Jahre, gar Happy Birthday angestimmt wird. Da sieht man deutlich: In der Stadt ist viel in Bewegung – und es macht Spaß.