Sie hören zu, geben Halt und spenden Trost, wenn Menschen einen geliebten Angehörigen verloren haben.
Ein Team aus rund 25 ehrenamtlichen und hauptberuflichen Mitgliedern kümmert sich im Pastoralen Trauerzentrum (PTZ), das zur Auferstehungskirche Hl. Kreuz gehört, um Trauernde -- vom Kind bis zum Erwachsenen. Nun plant das Netzwerk einen mobilen Trauerdienst für Notfälle.
Seit über anderthalb Jahren sorgt sich das Netzwerk um Menschen, die einen schweren Verlust erlebt haben, sei es der Tod eines Freundes, des Partners oder eine Trennung anderer Art. Die Mitglieder des PZT arbeiten als Ehrenamtliche in den Kirchengemeinden der Pfarrei St. Barbara (Träger des PTZ) oder im Ambulanten Hospiz, als Heilpädagogen oder hauptberufliche Trauerbegleiter.
„Wir wollen Trauernde, die es möchten, ein Stück begleiten, ihnen Möglichkeiten geben, sich zu treffen, in Einzelgesprächen oder in Gruppen“, sagt Reinhard Sprafke, Diakon und Leiter des Trauerzentrums. Wichtig sei, dass Trauernde einen Ort haben, zu dem sie jederzeit gehen können, wo sie nicht alleine sind mit ihren Gefühlen. „Daher bieten wir an, bei Bedarf Kontakte zu finden: zu Helfern, Begleitern, Selbsthilfegruppen, Therapeuten oder Notfallseelsorgern.“
So bietet das PTZ in der Dümptener Heilig Kreuz Kirche einen Raum, in dem tröstende Begleitung und Beschäftigung mit den wesentlichen Fragen des Lebens stattfindet. In diesem Gotteshaus entstand die erste Urnenkirche des Bistums Essen, in der - wenn sie fertig gestellt ist - 2000 Urnen Platz finden. Bis heute haben etwa 80 bis 100 Menschen in der Kirche ihre letzte Ruhe gefunden, die Vorbestellungen für ein Urnengrab in der Heilig Kreuz Kirche nehmen stetig zu.
Nicht nur Erwachsene suchen im PTZ Hilfe, sondern auch Kinder finden Halt, wenn sie Mama, Papa, Bruder oder Schwester verloren haben. Hier setzt die Arbeit der Trauerhelfer an: „Wir bieten Schulungen, um Erzieher und Lehrer zu sensibilisieren“, sagt Sprafke. Denn Kinder können ihre Trauer nicht benennen wie Erwachsene, „sie äußert sich häufig in Auffälligkeiten“, weiß Adelheid Hofmann. Die Religionspädagogin betreut eine der beiden Kinder-Trauergruppen. Daher bezieht das PTZ die ganze Familie mit ein.
Neben Gruppentreffen, Vorträgen und Gesprächen gibt es das Familientrauercafe. Oft sei es so, dass Erwachsene den Zugang zur Hilfe erst über ihre Kinder finden. Denn die Hemmschwelle sich in der Gruppe zu öffnen und über seine Emotionen zu sprechen sei gerade bei Erwachsenen hoch.
„Die Ad-hoc-Hilfe wird immer nötiger“, weiß Sprafke. Und so möchte das Netzwerk einen neuen Dienst ins Leben rufen: Das mobile PTZ-Team, das bei Notfällen auf Abruf bereit steht. Denn: „Trauernde suchen Trost, nicht Vertröstung.“