MST-Leiterin Inga Kammerichs und Bürgermeisterin Renate aus der Beek drücken auf den roten Knopf – „aaah!“, raunen die Zuschauer wohlig: Der 14 Meter hohe Weihnachtsbaum erhellt Synagogenplatz und Schloßstraße.
Der Startschuss für den Mülheimer Weihnachtsmarkt ist geglückt: 20 Kilometer Lichterketten mit 200 000 Lämpchen – „Marke Eigenbau“, so Kammerichs, die MST-Mann Peter Stermann installierte – sorgen für Atmosphäre. Eng ist es aber auf der Schloßstraße geworden zwischen Buden und Bäumen. Wo noch Platz ist, muss er aus Sicherheitsgründen bleiben. „Kuschelig“, deutet die Bürgermeisterin die Enge, „wir sind ja auch eine kuschelige Stadt.“
Die Innenstadt setzt auf Familien: Krippe und elf Deko-Inseln vermitteln Weihnachtsgeschichte. Live-Musik, Knusperhäuschen- und Windlichter-Basteln (12.12.) sowie das Theaterstück „Wie Engel fliegen lernen“ (19.12., 13, 15 und 17 Uhr) im Ladenlokal Schloßstraße 11 sollen Kindern etwas bieten. Ein verkaufsoffener Sonntag (5.12., 13-18 Uhr) ist für die Erwachsenen.
Der wahre Test steht jedoch bevor: das gemeinsame Konzept von Neu- und Altstadt-Weihnachtsmarkt. In diesem Jahr wagt man den viel diskutierten Schritt, beide aufeinander zu zu bewegen. Auf dem Kirchenhügel ist starke Konkurrenz entstanden, die es verstanden hat, das Herz der Mülheimer – und nicht nur das – anzusprechen. Wie viele Weihnachtsmärkte braucht die Stadt? Die schwächelnde Innenstadt stand in der Kritik.
Doch nun deuten Tannenbäume auf der Leineweberstraße – die von den Mitgliedern der Werbegemeinschaft Innenstadt (WGI) finanziert wurden – und Lichterketten an der Bachstraße die zarten Bande an zwischen den Märkten. Altstadt-Büdchen, etwa der Wichtelmarkt, rückten als Bekräftigung bis dorthin hinunter. „Ideal wäre es, wenn wir den Bogen bis zum Berliner Platz hinbekämen“, hofft Frank Hötzel. Der Sparkassen-Sprecher und WGI-Vorstand denkt ebenfalls an die Händler des Wochenmarktes, die in der Adventszeit an diese Stelle ausweichen müssen. Erst hatten die Marktleute Bedenken, doch nun würde der Platz von den Kunden gut angenommen.
Der Wettbewerb der Städte ist hart, „wir können nicht mit Essen konkurrieren“, sagt Hötzel, die Stadt müsse aber ihren eigenen Weg finden. Er ist aber sicher, gäbe es den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt nicht, man würde ihn vermissen. Weitere Infos rund um die Weihnachtsmärkte: www.muelheim-ruhr.de