Ein Schwergewicht hebt schwerste Lasten: Auf dem Gelände der Friedrich-Wilhelms-Hütte hievte die Firma Teichmann aus Essen einen neuen Groß-Portalkran in die Höhe.

Stolzer Besitzer des 71 Meter langen und 100 Tonnen schweren Krans ist der Mülheimer Stahlgroßhändler Schulte. Mit der Neuanschaffung kann Schulte expandieren: Denn nun hat das Unternehmen die Möglichkeit, seine Ware - vorwiegend Großbleche - auch von Binnenschiffen zu entladen.

Der Kran kam nachts in vier Einzelteilen. Unter Polizeigeleit wurden die Stücke über Mülheimer Straßen manövriert, bis auf das Gelände der Friedrich-Wilhelms-Hütte, direkt an die Kaimauer der Ruhr. Gestern turnten die Arbeiter auf der Kran-Brücke herum, schraubten und montierten die Stahlkonstruktion zusammen.

„Das letzte Stück wurde Donnerstag geliefert, dieses war vier Meter breit und 22 Meter lang“, verrät Jürgen Schausten, Gesellschafter des Stahlgroßhändlers Schulte. „Die Montagearbeiten werden noch bis Ende dieser Woche dauern.“ So ein Schwergewicht sehen die Mitarbeiter nicht jeden Tag, gespannt schauen viele zu, wie die tonnenschweren Teile zusammengefügt werden und sich der Kran langsam in die Höhe reckt.

Nun kann Stahlhändler Schulte höher und vor allem gewichtiger verladen: „Mit dem neuen Kran verdoppeln wir unsere Hebelast“, sagt Jürgen Schausten. Schaffte der alte Kran bisher zehn Tonnen, kann der neue nun bis zu 20 Tonnen anheben – auf eine Höhe von bis zu 15 Metern. „Damit können alle Europaschiffe entladen werden.“ Dabei ist der Kran eigentlich nicht neu: Die Essener Firma Teichmann hat den Stahlkoloss in seine Bestandteile zerlegt, modernisiert und in Mülheim wieder aufgebaut.