„Jetzt ist die hohe Zeit des Einbruchs“, sagt Friedel Neuhaus, Chef der Kriminalinspektion 3 der Polizei. Rund 75 Einbrüche werden voraussichtlich im November in Mülheim verübt werden, und im Dezember könnten es 100 werden.

Deshalb hat die Polizei wie im letzten Winter eine Ermittlungskommission eingesetzt, die ein Explodieren der Zahlen verhindern soll.

„Eine normale Tür puste ich auf“, sagt Gisbert Tiede, Chef des Einbruchskommissariates. Zum Öffnen einer nicht verschlossenen Wohnungstür reicht ein Stück Plastik aus. Deshalb sind diese Türen zweitliebster Einbrecher-Einstieg neben der Terrassentür. Wer diese Sicherheitslücken schließen will, muss es den Einbrechern nur ein wenig schwerer machen. Denn die Erfahrung der Experten sagt: „Wer nach drei Minuten nicht drin ist, haut ab.“

Diese entscheidenden drei Minuten Widerstand leisten manchmal schon einfach nur doppelt abgeschlossene Türen. Oder an der Wohnungstür Schließbleche mit langen Dübeln, die ein Aufhebeln verhindern. „Die sind schon für drei- bis vierhundert Euro zu haben“, sagt Wilfried Goldmann, Chef des Kommissariates Vorbeugung.

An der Terrassentür helfen zwei Zusatz-Schlösser für rund 160 Euro. Außerdem „lohnt es sich schon, beim Weggehen den Rollladen runterzulassen“, sagt Tiede. Den hochzustemmen, macht nämlich Lärm. Und was ein Einbrecher nicht gebrauchen kann, ist Aufmerksamkeit.

Und deshalb heißt der wirksamste Schutz gegen Einbrecher immer noch: aufmerksame Nachbarn. „Wir sind auf die Hilfe der Leute angewiesen“, sagt Tiede. Und Goldmann sekundiert: „Das Wichtigste bleibt die Nachbarschaftshilfe.“ Fremde Leute im eigenen Haus ansprechen, auf der Straße schauen: Wer gehört hier nicht hin? Und im Zweifel die 110 anrufen, ermuntert Tiede. Er hat bemerkt: „Die Hemmschwelle ist hier immer noch hoch.“