Lernen ohne Grenzen: Der Bildungsausschuss diskutierte am Montag über eine Anfrage der Stadt Essen, die gerne das Gebäude der aufgelösten Hauptschule in Heißen an der Kleiststraße nutzen möchte.

Der Grund: Im angrenzenden Essen-Haarzopf werden von Sommer 2011 bis Sommer 2013 zwei Grundschulen saniert – der Unterricht muss ausgelagert werden. Im Sport ist es bereits üblich, über die Stadtgrenzen hinweg, Hallen oder Plätze der Nachbarn zu nutzen. Funktioniert das auch in Sachen Bildung?

Die Politiker der MBI-Fraktion stehen den Plänen kritisch gegenüber, führen ökologische Auswirkungen und Parkplatznot an. Offener äußern sich CDU, SPD und Grüne, die zunächst weitere Zahlen fordern: Schließlich müsse vor Nutzung in Brandschutzmaßnahmen investiert werden. Nimmt man das Geld durch Mieteinnahmen wieder ein? „Wichtig ist, welche Zahl am Ende übrig bleibt“, meinte Heiko Hendricks (CDU).

Im Rahmen eines unverbindlichen Besichtigungstermins hat die Essener Verwaltung die Räume bereits als geeignet eingestuft, berichtete Schuldezernent Peter Vermeulen. Auch die Schulleitung des Gymnasiums Heißen stehe einer gleichzeitigen Nutzung offen gegenüber. Diese hält momentan selbst Unterricht in den Räumen ab.

Bevor die Verwaltung in weitere Verhandlungen geht, gelte es also abzuwägen, ob die Stadt ihre Räume nicht zur eigenen Nutzung benötigt. So weist Vermeulen auch darauf hin, dass es bereits Pläne gab, Schüler der Grundschule Sunderplatz in die Hauptschule ziehen zu lassen. Bevor die Verhandlungen mit den Nachbarn in die nächste Runde gehen, will der Immobilienservice diese Punkte prüfen.

Ein weiteres Thema auf der Tagesordnung war die Festlegung des Aufnahmerahmens für Grundschulen. SPD und Verwaltung plädierten dafür, zunächst die Ergebnisse des Bildungsentwicklungsplans abzuwarten. Die Anzahl der Züge könne erst festgelegt werden, wenn Gebäudekapazitäten feststehen. Die MBI-Fraktion hielt dagegen und stellte den Antrag, allen Grundschulen grundsätzlich einen zusätzlichen Zug zu genehmigen, falls keine weiteren Kosten für die Stadt entstehen. Dem Antrag stimmte der Ausschuss zu. So sei es Schulen möglich, bei zu hohen Anmeldungen die Zahl der Eingangsklassen zu erhöhen. Wie im Fall der Martin-Von-Tours-Schule: Diese stockt wegen der hohen Anmeldezahl von 67 Kindern von zwei auf drei Klassen auf.