Bereits seit 26 Jahren werden in Mülheim die schönsten Fassaden prämiert. Anfangs hatte der Wettbewerb noch jedes Jahr stattgefunden, heute werden die schönsten Fassaden alle zwei Jahre ausgelobt. „Eine gute Sache“, findet Bürgermeistern Renate aus der Beek.
Immerhin führe „das Engagement der Eigentümer und die Arbeit der Handwerker so dazu, dass unsere Stadt immer schöner wird“, erklärte die Bürgermeisterin bei der gestrigen Preisverleihung im Schloß Broich.
Insgesamt über 900 Bewerbungen habe es seit dem Jahr 1974 gegeben, in diesem Jahr stellten sich 38 neue Fassaden dem kritischen Blick der Jury. Die neun Jurymitglieder machten sich Anfang September während einer Rundfahrt vor Ort ein Bild von allen im Wettbewerb vertretenen Objekten.
Mitglieder der Jury waren Fachleute wie Harald Giesen, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung, Andre Noje, Geschäftsführer des Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümervereins oder Michael Reimann vom Hauptsponsor Volksbank Rhein-Ruhr.
Neben dem ersten Eindruck zählte daher auch die Qualität der geleisteten Arbeit. Wichtig war der Jury dabei vor allem, wie gut die Fassade in das Gesamtbild der Nachbargebäude passt. Bewertet wurden die Fassaden in zwei verschiedenen Kategorien. Zum einen Häuser, die aus der Gründerzeit und der Jugendstilepoche stammen, zum anderen waren es Gebäude, die nach 1930 errichtet wurden.
Insgesamt 2000 Euro Preisgeld gab es für die ersten drei Fassaden jeder Kategorie. Preisgeld, welches wohl eher zweitrangig gegenüber dem Prestigecharakter der Auszeichnung war.
Ingrid Bröhl, die bereits vor zehn Jahren mit einem Objekt im Dichterviertel an dem Wettbewerb teilgenommen hatte, konnte sich in diesem Jahr in der Kategorie der Gebäude aus der Gründerzeit und Jugendstilepoche über den zweiten Platz freuen. „Wir haben damals schon Erfahrungen in dem Bereich gesammelt. Damals aber nicht gewonnen“, so Bröhl. Etwas besser wurde von der Jury in dieser Kategorie nur die Fassade der Leibnizstraße 8 von der Eigentümergemeinschaft Klaus Mielcarek bewertet.
In der Kategorie für die Gebäude ab dem Baujahr 1930 konnte die Fassade des Wohnungshauses an der Ecke Eduardstraße und Adolfstraße die Jury am meisten begeistern. Knapp geschlagen, landetet das Objekt am Ruhrblick 30 auf dem zweiten Platz in der Kategorie.