Jürgen Korte ist verärgert. Nahe seiner Wohnung in der Dr.-Simoneit-Straße haben in dieser Woche Bauarbeiten begonnen. Nachvollziehen kann er das nicht und sieht alle Anwohner vor vollendete Tatsachen gestellt.

Zur Dümptener Dr.-Simoneit-Straße gehört eine etwa 150 Meter lange Sackgasse, die mittlerweile in einem desolaten Zustand ist. „Das ist schon seit Jahren so. Ab und an werden die Schlaglöcher mit Teer gefüllt“, erzählt der Anwohner.

Doch in diesem Jahr hat der Planungsausschuss beschlossen, die Straße zu erneuern. Grund dafür war wohl eine neue Verordnung, nach der die Bürgersteige so breit sein müssen, dass zwei Kinderwagen nebeneinander passen. In der schmalen Sackgasse ist das nicht machbar. Also wird „eine verkehrsberuhigte Zone gebaut, die den Charakter einer Spielstraße hat“, wie Stadtsprecher Volker Wiebels erläutert. Die Stichstraße wird komplett gepflastert, was die Stadt für 2011 in Aussicht gestellt hat. Momentan finden vorbereitende Arbeiten statt. Die Stromleitungen werden komplett erneuert.

Der 48-jährige Jürgen Korte beklagt sich nicht nur, er hat sich auch schlau gemacht. Nachdem er von den Baumaßnahmen erfahren hatte, fragte er sich bei verschiedenen Ämtern durch.

Was den Dümptener besonders ärgert, ist die seiner Meinung nach mangelnde Information. „Wir Anwohner wurden vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagt er. Volker Wiebels widerspricht: „Wir haben ein intensives Kommunikationsmodell. Die Bürger können sich in der Zeitung informieren. Außerdem fand dazu eine Sitzung der Bezirksvertretung statt.“ Kurz vor dem Start der eigentlichen Bauphase an der Dr.-Simoneit-Straße kann jeder Bürger die Pläne im technischen Rathaus einsehen. In dieser Zeit sollen auch Briefe an alle Hauseigentümer verschickt werden. Sie sollen nämlich etwa 65 Prozent der 115 000 Euro mittragen.

Von der Sitzung der BV II hat Jürgen Korte erst im Nachhinein erfahren. „Einen Tag nach dem Baubeschluss war das Vermessungsamt bei uns in der Straße. So ein Ortstermin muss doch vorher stattfinden, bevor der Beschluss gefasst wird“, meint er.

Für den Ur-Dümptener „erschließt sich der Sinn dieser Arbeiten noch nicht so ganz“, wie er vorsichtig formuliert. Das Fass zum Überlaufen brachte aber eine Aktion, die er am Freitag beobachtete. Arbeiter der Stadt „flickten“ in der Sackgasse einige der zahlreichen Schlaglöcher. „Wozu passiert so etwas, wo doch die Straße ohnehin einige Tage später komplett aufgerissen wird?“, fragt Jürgen Korte.

Er ergänzt: „Manchmal frage ich mich schon, ob da nicht Geld zum Fenster herausgeworfen wird.“