Mülheim. .

Es gibt viele Ursachen von Blindheit wie den Grünen oder den Grauen Star. Doch viele Augenkrankheiten könnten behandelt werden. Chefarzt Dr. Cay C. Lösche von der Mülheimer Augenklinik rät in einem Vortrag deshalb zu regelmäßigen Untersuchungen.

Die Mülheimer Augenklinik beteiligt sich mit einer Veranstaltung am Mittwoch an der Woche des Sehens. Von 16 bis 19 Uhr wird über Augenkrankheiten und deren Behandlung informiert. Interview mit Chefarzt Dr. Cay C. Lösche.

Welche vermeidbaren Ursachen von Blindheit gibt es?

Dr. Lösche: Wenn man sich ansieht, mit welchen Krankheitsbildern Patienten erblinden, so betrifft das zu 50% die altersabhängige Makula-Degeneration. Dabei altert das Gewebe an der Stelle des schärfsten Sehens, der Makula. Tritt Flüssigkeit ein, hat man die feuchte Form. Wenn man nicht schnell reagiert, entstehen Narben und der Patient sieht etwa anstatt eines Gesichtes einen hellen Fleck. Ähnlich ist das beim Lesen.

Welche Krankheiten führen noch zur Erblindung?

Der Grüne Star, er macht 18 bis 20 Prozent aus. Heute weiß man, dass das nicht nur bei erhöhtem Augeninnendruck auftritt. Es ist ein Missverhältnis vom Augeninnendruck und der Durchblutung. Es ist eine Erkrankung, bei der der Sehnerv abstirbt. Heimtückisch ist, dass der Patient es erst merkt, wenn es schon sehr weit fortgeschritten ist. Deshalb sind regelmäßige Augenuntersuchungen wichtig. Vor allem, wenn es die Erkrankung in der Familie gibt oder man stark kurzsichtig ist. Etwa in der gleichen Größenordnung liegt die diabetische Retinopathie – eine Erkrankung der Netzhaut bei Diabetikern. Das tritt auch meist erst spät auf und wird zunächst nicht wahrgenommen.

Gibt es auch Erkrankungen, die jungen Augen gefährlich werden können?

Bei Kindern muss man darauf achten, dass sie mit beiden Augen sehen. Ein Auge kann erblinden, wenn es das Sehen nicht lernt. Wenn man das bis zum sechsten Lebensjahr entdeckt, kann das Auge komplett wieder sehen lernen.

Den Grauen Star kann man aber doch gut behandeln?

Ja, auch bei Senioren. Der älteste Patient, den ich operiert habe, war 104 Jahre alt. Es ist ein sicherer und nicht sehr belastender Eingriff.