Am Landgericht Duisburg werden alsbald zwei brutale Attacken auf Frauen verhandelt, die in diesem Frühjahr in Mülheim für Schlagzeilen gesorgt haben. In beiden Fällen müssen sich die Ex-Lebenspartner verantworten.
Bereits terminiert ist der Prozessauftakt für einen Fall aus Saarn. Am frühen Morgen des 25. Mai war dort eine 46-Jährige in ihrer Wohnung an der Lise-Meitner-Straße im Schlaf mit mehreren Stichen traktiert worden. Den maskierten Täter konnte sie zwar nicht identifizieren, die Spur der Ermittlungen führte früh aber zu ihrem getrennt von ihr lebenden Ehemann.
Ein Zeuge hatte ausgesagt, einen silberfarbenen Mercedes der A-Klasse zur Tatzeit am Ort gesehen zu haben. Anhand des Fahrzeugtypes und Bruchteilen des Kennzeichens machte die Polizei den Wagen ausfindig. Er war auf den Düsseldorfer Flughafen zugelassen, dem Arbeitgeber des Angeklagten. Dieser sitzt seit dem 4. Juni in Untersuchungshaft, stritt seinerzeit die Tat aber ab. Der Prozess beginnt am 26. Oktober.
In einem weiteren Fall ist die Staatsanwaltschaft kurz davor, Anklage zu erheben. Ein zum Tatzeitpunkt 46 Jahre alter Mann wird beschuldigt, am 13. Juni seine Ex-Lebensgefährtin (34) in deren Wohnung an der Elisabeth-Selbert-Straße (Eppinghofen) mit einer Axt angegriffen zu haben. Die Polizei, nach einem heftigen, lautstarken Streit in der Wohnung von Nachbarn alarmiert, fand das Opfer blutüberströmt, schwer verletzt an Kopf und Oberkörper, vor.
Noch am Tatort hatte die 34-Jährige ihren Ex-Freund als Täter genannt. Der sofort zur Fahndung ausgeschriebene Mann stellte sich nur einen Tag später im Beisein seines Anwaltes der Polizei. Auch er sitzt seitdem in U-Haft.
Wie die mit dem Fall betraute Duisburger Staatsanwältin bestätigte, wird sie in Kürze Anklage erheben, wenn ein Gutachten zur Schuldfähigkeit des 46-Jährigen vorliege. Da keine Merkmale für versuchten Mord vorliegen, wird die Abklage auf versuchten Totschlag lauten, dafür gebe es einige objektive Beweismittel. Ein Strafmaß von sechs bis zehn Jahren ist möglich.