Die Bürgerinitiative „Frische Luft für Mülheim“ fordert die Stadtverwaltung auf, die aktuelle Feinstaub-Belastung am Dickswall/Essener Straße zu überprüfen.
Durch die Erhebung von Messdaten soll eine Diskussionsgrundlage für den strittigen Bebauungsplan Tilsiter-Straße/Oppspring geschaffen werden, so die Sprecherin der Initiative Britta Stalleicken.
Es geht dabei um den seit Jahren andauernden Streit um die weitere Bebauung von Freiflächen an der Tilsiter Straße. Dies, so die Initiative, hätte für die Innenstadt gravierende Folgen. „Wir fordern die Stadt auf, die Konzentration der Staubbelastung am Dickwall zu kontrollieren, bevor sie den Frischluftzustrom durch Baumaßnahmen an der Tilsiter Straße/Oppspring unterbricht,“ so Britta Stalleicken. Entlang des Dickwalls ziehe die Frischluft zu den Wärmeinseln in der Innenstadt, durchmische diese und senke somit die Konzentration der Emissionen.
Die Initiative hat große Zweifel daran, dass die Hauptstraße Dickwall eine weitere Erhöhung der Schadstoffbelastung verträgt. Nach den Richtlinien dürfte die Grenze von 50 Mikrogramm Staubbelastung pro Kubikmeter Luft an höchstens sieben Tagen überschritten werden, betont die Initiative.
Der Leiter des Umweltamtes, Jürgen Zentgraf, spricht indes von einer Spanne bis zu 35 Tagen. Aber auch er sieht an der Verkehrsader Dickswall eine Belastung, wenn auch nicht in den Dimensionen wie an der Aktienstraße. Messungen lägen für den Dickswall aus vergangenen Jahren vor, sagt Zentgraf, gibt aber zugleich zu bedenken, dass messen allein nicht ausreiche. Es müsse auch gerechnet werden, denn jede Messung von Feinstäuben werde immer auch durch das jeweilige Wetter beeinflusst.
Die Initiative pocht mit Verweis auf das Bundesverwaltungsgericht und auf das Bundesimmissions-Schutzgesetz auf das Recht, dass eine Spurenstoff-Belastung soweit wie möglich reduziert werden muss. Und wer „Klimastadt“ sein wolle wie Mülheim, so Stalleicken, der müsse konsequent handeln, um glaubwürdig zu sein.