Die „Klimastadt Mülheim“ steht schon auf den Ortsschildern, bei der Bewerbung als „Innovation-City“ - die energiesparende Großstadt - liegt man gut im Rennen. Dazu passe die Idee, sich um die Weltausstellung „Klima-Expo 2020“ zu bewerben.

Das sagt Hubert Niehoff, der Vorsitzende des Umweltausschusses. Und er findet bereits in der Geburtsstunde dieser Idee viele Unterstützer, auch wenn die meisten sich noch gar nicht recht vorstellen können, was Klima-Expo konkret bedeutet. Land und RVR wollen sie ins Ruhrgebiet holen.

„Die Stadt sollte ihren Hut in den Ring werfen“, sagt der CDU-Fraktionschef Wolfgang Michel. Oder: „Das wäre eine große Sache für Mülheim. Ich bin überzeugt, dass das Ruhrgebiet dafür geeignet ist“, sagt Umweltdezernentin Helga Sander, denkt dabei an innovative Unternehmen wie etwa Minerga in Mülheim oder auch an die Solarsiedlung Gelsenkirchen.

Ähnliche Signale verlauten aus der Nachbarstadt Essen. Von dort kommt auch der Vorschlag des CDU-Fraktionschefs Thomas Kufen: Lasst uns dazu den Flughafen anbieten. Platz gebe es dort reichlich für eine Weltausstellung.

Der Ausstieg aus dem Flughafen-Geschäft ist erst vor wenigen Wochen vom Rat beschlossen worden. Essen und das Land wollen den Flughafen auch nicht mehr. Das Gelände für Zukunftstechnologien und wissenschaftliche Stätten zu nutzen, diesen Vorschlag hatte der Sprecher der „Initiative gegen Fluglärm“, Waldemar Nowak, bereits mehrfach gemacht. „Für Mülheim könnte so eine Expo langfristig wegweisend sein“, meint er, denkt an Fördergelder und daran, dass dieses Areal endlich eine „sinnvolle Nutzung“ erhielte.

„Wir sollten die Vorlage, die uns das Land und der Regionalverband mit ihrer angekündigten Bewerbung für die Klima-Expo geben, nutzen“, betont Hubert Niehoff und will für die nächste Sitzung des Umweltausschusses einen entsprechenden Antrag vorbereiten. „Essen und Mülheim sollten möglichst bald Hand in Hand einen Vorstoß in Richtung Land und Regionalverband wagen.“

Die Grünen verbinden mit der möglichen Durchführung der Klima-Expo einen gewaltigen Innovations- und Finanzschub für Mülheim und die gesamte Region. Zudem könne das Ruhrgebiet so weltweit seine Qualitäten bei innovativen Klima-Technologien zeigen.

Die Bewerbung müsste ans Land gerichtet werden, von dort ginge sie an die Bundesregierung und von dort in die weite Welt. Erst in einiger Zeit wird die Entscheidung fallen. Melbourne, Mexiko-Stadt – oder Mülheim. Alles offen.