Nach den Wirren um die Neuvermietung großer Flächen im Depot und die Eröffnung des Insolvenzfahrens gegen die Luxemburger Gebäudeeigentümerin macht sich in Speldorf Enttäuschung und Ratlosigkeit breit.
Lange schon herrscht im Ortszentrum Tristesse vor, ist nun ein weiterer Abwärtstrend zu befürchten?
„Für uns ist die Entwicklung enttäuschend“, reagierte Tim Schiebold von der Wirtschaftsförderung auf die schlechte Nachricht, dass die Ansiedlung der Familiengastronomie Fabbrica Italiana ausgebremst ist. Er kündigte an, mit dem Insolvenzverwalter Yann Baden in Luxemburg Kontakt aufzunehmen, damit die denkmalgeschützte Immobilie nicht dem freien Fall überlassen wird. Genau dies forderten gestern die Grünen. „Ihm ist deutlich zu machen, dass die rasche Realisierung des Gastronomiebetriebes Fabricca Italiana das Depot schwarzen Zahlen näherbringt“, so Hans Hermann Stollen, ihr Fraktionssprecher im Bezirk Linksruhr.
Verwundert ist die Wirtschaftsförderung, dass die Luxemburger Eigentümerin, aber zuletzt auch der Insolvenzverwalter sich die möglichen Mieteinnahmen der Fabbrica durch die Lappen hat gehen lassen. Schließlich zählt jeder Euro für die Insolvenzmasse. Zu rechnen ist damit, dass das Depot im Insolvenzverfahren eine unbedeutende Rolle spielt. Der Pleite-Fonds hat mutmaßlich ein großes Portfolio. Damit dürfte das Depot wohl nicht Priorität im Insolvenzgeschäft des eingesetzten Verwalters haben.
Die Sparkasse, seit Jahren Mieterin und wegen des langjährigen Leerstands in der Passage alles andere als glücklich, zahlt ihre Miete bereits an den Insolvenzverwalter. Man habe indes darauf gepocht, so Sprecher Frank Hötzel, dass der bis 2014 geltende Mietvertrag eingehalten wird.
Bezirksbürgermeister Gerhard Allzeit (CDU) beklagt sich wiederholt über die Depot-Verwalterin, die Mülheimer Rheingrund AG, die ihren Sitz an der Akazienalle hat. „Wir haben seit vielen Jahren versucht, Kontakt aufzunehmen, aber es wird blockiert.“ Das Verhalten der Eigentümerseite lasse ihn seit Langem nichts Gutes ahnen, jetzt sei dies (wieder einmal) bestätigt. „Es ist wirklich zum Jammern, was mit dem Depot passiert“, so Allzeit. „Letztlich ist das Depot tot.“ Eine Belebung könne wohl nur kommen, wenn ein Investor das Gebäude übernehme und bereit sei, viel Geld in die Hand zu nehmen. Das aber sei wohl schwierig zu realisieren.