Mülheim. .

Am 11. September, dem Jahrestag der Terroranschläge aufs World Trade Center, öffnen sieben Glaubensgemeinschaften in Mülheim ab 18 Uhr ihre Gotteshäuser. Ein Interview mit Michael Rubinstein, Sprecher des Mülheimer Bündnisses der Religionen.

Es gibt Tage, die werden unter der Last der Ereignisse zu mehr als einem Datum. Der 11. September wiegt besonders schwer. Als Schlagwort ist er unverrückbar verknüpft mit Terror und Tod. In Mülheim aber machen sieben Glaubensgemeinschaften gemeinsame Sache und öffnen am Samstag, 11. September, ab 18 Uhr ihre Gotteshäuser. WAZ-Mitarbeiterin Julia Damm sprach aus diesem Anlass mit Michael Rubinstein, Sprecher des Mülheimer Bündnisses der Religionen.

Was sagen Sie, wenn Sie hören, dass ein Pastor den Koran verbrennen will?

Rubinstein: Das hat nichts mit Religion zu tun. Das ist Fundamentalismus. Da wird Religion missbraucht. Natürlich distanzieren wir als Bündnis uns davon und wehren uns dagegen.

Ist das Bündnis der Religionen das Zeichen nach außen für diese Wehrhaftigkeit?

Ja. Das Bündnis wurde vor gut vier Jahren aus einer Initiative des Friedensforums gegründet. Und Frieden ist bis heute das zentrale Thema. Unser Ziel ist, das gegenseitige Verständnis über die unterschiedlichen Ansätze und Glaubensinhalte zu fördern. Wir wollen nicht friedlich nebeneinander her leben, wir wollen alle miteinander leben.

Aber ist es nicht schade, dass man das so betonen muss?

Ich finde, man sollte das positivieren: Wir zeigen, dass wir zusammenstehen. So ein interreligiöses Bündnis kenne ich nur aus Mülheim. Aber ich empfinde es als Bereicherung. Wir müssen den Kontakt zwischen den Glaubensgemeinschaften verstärken und einander kennen lernen.

Weil Wissen Vorurteile abbaut?

Ganz genau. Auch bei mir war es so, dass ich durch die Gründung des Bündnisses Neues erfahren habe. Zum Beispiel kenne ich den Glauben nun der Bahai besser. Wir möchten Brücken bauen und Hemmschwellen abbauen, einander zu begegnen. Deshalb laden wir regelmäßig gemeinsam zu Festen. Das ist unverbindlich, und wir haben gemerkt, dass das manchen Menschen so lieber ist.

Spüren Sie, dass Menschen beim Umgang mit anderen Religionen unsicher sind – vielleicht aus Angst, sich zu blamieren oder religiöse Gefühle zu verletzen?

Ja, das spüren wir als jüdische Gemeinde immer wieder. Die Scheu und die Unsicherheit, mit der uns häufig begegnet wird, ist groß. Aber da setzen wir als Bündnis an. Im Oktober laden wir zum dritten Fest der Religionen. Es steht unter dem Motto „Ma(h)l-Zeit“ und wir zeigen, wie die Religionen mit verschiedenen Speisen umgehen.

Das ist ja ein sehr lebenspraktischer Ansatz...

Klar, da müssen wir doch auch ansetzen. Die Schwierigkeit beim interreligiösen Dialog ist immer, den Bürger zu erreichen. Doch um die Basisarbeit geht es uns, da müssen und wollen wir ran. Aber ich habe das Gefühl, dass ein Interesse da ist. Das ist ein Anfang und darauf bauen wir auf. Denn wir wissen: Frieden braucht Zeit.

Was sagen Sie, wenn Sie hören, dass ein Pastor den Koran verbrennen will?

Rubinstein: Das hat nichts mit Religion zu tun. Das ist Fundamentalismus. Da wird Religion missbraucht. Natürlich distanzieren wir als Bündnis uns davon und wehren uns dagegen.

Ist das Bündnis der Religionen das Zeichen nach außen für diese Wehrhaftigkeit?

Ja. Das Bündnis wurde vor gut vier Jahren aus einer Initiative des Friedensforums gegründet. Und Frieden ist bis heute das zentrale Thema. Unser Ziel ist, das gegenseitige Verständnis über die unterschiedlichen Ansätze und Glaubensinhalte zu fördern. Wir wollen nicht friedlich nebeneinander her leben, wir wollen alle miteinander leben.

Aber ist es nicht schade, dass man das so betonen muss?

Ich finde, man sollte das positivieren: Wir zeigen, dass wir zusammenstehen. So ein interreligiöses Bündnis kenne ich nur aus Mülheim. Aber ich empfinde es als Bereicherung. Wir müssen den Kontakt zwischen den Glaubensgemeinschaften verstärken und einander kennen lernen.

Weil Wissen Vorurteile abbaut?

Ganz genau. Auch bei mir war es so, dass ich durch die Gründung des Bündnisses Neues erfahren habe. Zum Beispiel kenne ich den Glauben nun der Bahai besser. Wir möchten Brücken bauen und Hemmschwellen abbauen, einander zu begegnen. Deshalb laden wir regelmäßig gemeinsam zu Festen. Das ist unverbindlich, und wir haben gemerkt, dass das manchen Menschen so lieber ist.

Spüren Sie, dass Menschen beim Umgang mit anderen Religionen unsicher sind – vielleicht aus Angst, sich zu blamieren oder religiöse Gefühle zu verletzen?

Ja, das spüren wir als jüdische Gemeinde immer wieder. Die Scheu und die Unsicherheit, mit der uns häufig begegnet wird, ist groß. Aber da setzen wir als Bündnis an. Im Oktober laden wir zum dritten Fest der Religionen. Es steht unter dem Motto „Ma(h)l-Zeit“ und wir zeigen, wie die Religionen mit verschiedenen Speisen umgehen.

Das ist ja ein sehr lebenspraktischer Ansatz...

Klar, da müssen wir doch auch ansetzen. Die Schwierigkeit beim interreligiösen Dialog ist immer, den Bürger zu erreichen. Doch um die Basisarbeit geht es uns, da müssen und wollen wir ran. Aber ich habe das Gefühl, dass ein Interesse da ist. Das ist ein Anfang und darauf bauen wir auf. Denn wir wissen: Frieden braucht Zeit.

Was sagen Sie, wenn Sie hören, dass ein Pastor den Koran verbrennen will?

Rubinstein: Das hat nichts mit Religion zu tun. Das ist Fundamentalismus. Da wird Religion missbraucht. Natürlich distanzieren wir als Bündnis uns davon und wehren uns dagegen.

Ist das Bündnis der Religionen das Zeichen nach außen für diese Wehrhaftigkeit?

Ja. Das Bündnis wurde vor gut vier Jahren aus einer Initiative des Friedensforums gegründet. Und Frieden ist bis heute das zentrale Thema. Unser Ziel ist, das gegenseitige Verständnis über die unterschiedlichen Ansätze und Glaubensinhalte zu fördern. Wir wollen nicht friedlich nebeneinander her leben, wir wollen alle miteinander leben.

Aber ist es nicht schade, dass man das so betonen muss?

Ich finde, man sollte das positivieren: Wir zeigen, dass wir zusammenstehen. So ein interreligiöses Bündnis kenne ich nur aus Mülheim. Aber ich empfinde es als Bereicherung. Wir müssen den Kontakt zwischen den Glaubensgemeinschaften verstärken und einander kennen lernen.

Weil Wissen Vorurteile abbaut?

Ganz genau. Auch bei mir war es so, dass ich durch die Gründung des Bündnisses Neues erfahren habe. Zum Beispiel kenne ich den Glauben nun der Bahai besser. Wir möchten Brücken bauen und Hemmschwellen abbauen, einander zu begegnen. Deshalb laden wir regelmäßig gemeinsam zu Festen. Das ist unverbindlich, und wir haben gemerkt, dass das manchen Menschen so lieber ist.

Spüren Sie, dass Menschen beim Umgang mit anderen Religionen unsicher sind – vielleicht aus Angst, sich zu blamieren oder religiöse Gefühle zu verletzen?

Ja, das spüren wir als jüdische Gemeinde immer wieder. Die Scheu und die Unsicherheit, mit der uns häufig begegnet wird, ist groß. Aber da setzen wir als Bündnis an. Im Oktober laden wir zum dritten Fest der Religionen. Es steht unter dem Motto „Ma(h)l-Zeit“ und wir zeigen, wie die Religionen mit verschiedenen Speisen umgehen.

Das ist ja ein sehr lebenspraktischer Ansatz...

Klar, da müssen wir doch auch ansetzen. Die Schwierigkeit beim interreligiösen Dialog ist immer, den Bürger zu erreichen. Doch um die Basisarbeit geht es uns, da müssen und wollen wir ran. Aber ich habe das Gefühl, dass ein Interesse da ist. Das ist ein Anfang und darauf bauen wir auf. Denn wir wissen: Frieden braucht Zeit.