Während die einen ihr Leben an der Ruhr genießen, ist manch anderer verärgert über das Geschehen rund ums Stadtpalais. Das Ehepaar Johannes und Monika Turck sowie Jürgen Hermes haben sich einiges anders vorgestellt.
Ein Defizit, welches sowohl die Bewohner des renovierten Altbaus, als auch die des neuen Anbaus betrifft, ist die komplizierte Parkplatzsituation. Das Problem: Eine durch den Bebauungsplan genehmigte Tiefgarage wurde nie gebaut. Außerdem hat der Investor, die Kölner Vivacon AG, sich durch Zahlungen an die Stadt, von der Verpflichtung des Parkplatzbaus weitestgehend entbinden lassen. „Das ist in der Stadt gängige Praxis“, erklärte dazu der Ruhrbania-Beauftragte Klaus Beisiegel. Der Investor ist wohl der Meinung, die Objekte auch ohne eine Tiefgarage vermarkten zu können.
Die Parkplatzsituation sei unsinnig, da sind sich Monika Turck und Jürgen Hermes einig. Zwar sind unmittelbar am Stadtpalais Parkmöglichkeiten entstanden, doch diese sind allesamt parkscheinpflichtig. So seien viele Bewohner gezwungen, sich einen Stellplatz in der Tiefgarage der Sparkasse anzumieten. Man müsse bedenken, dass nicht wenige, darunter auch sie selbst, die Wohnungen an der Ruhr für das Leben im Alter erworben hätten. Lange Fußwege zum Auto, seien da ein Problem.
Dass die Stadt sich nicht im geringsten um dieses Problem bemüht, verärgert auch den Wohnungsinhaber und Mitglied des Eigentümerbeirats Jürgen Hermes. „Wir wollen ja nichts geschenkt bekommen. Im Gegenteil, wir sind mehr als willens, für das Parken zu bezahlen. Aber es kann doch nicht sein, dass wir für jede Kleinigkeit einen Parkschein ziehen müssen“, so Hermes. Schon mehrmals habe es Schriftverkehr mit der Stadt gegeben. Alles was man wolle, sei eine Art Flatrate-Parkschein für Anwohner. Ein Vorschlag, der Klaus Beisiegel, noch nicht bekannt gewesen sei, jedoch durchaus eine prüfbare Alternative darstelle.
Ähnlich kompliziert wie die Kommunikation mit der Stadt verhält es sich mit der Beziehung zu der Vivacon AG. Mehrere Parteien haben aufgrund bestehender Baumängel bisher Teile ihrer Kaufsumme noch nicht an das Unternehmen gezahlt. Michael Schröder, Pressesprecher der Vivacon Ag, sicherte nun auf Rückfrage eine zeitnahe Beseitigung aller bestehenden Mängel zu.
Bereut hat das Ehepaar Turck die Entscheidung, trotz dieser Ärgernisse, nicht. „Mir gefällt unsere Wohnung sehr, den Kauf empfehlen kann ich zum jetzigem Zeitpunkt jedoch nicht“, so Monika Turck.