Angefeuert werden darf öffentlich offiziell nur am Ruhrstrand. Dort kassiert die PIA eine Pauschale oder bietet Rundum-Service.
„Draußen und umsonst...” – das ist thematisch leicht verfehlt, wenn es zum Finale dieser Wochenserie an den Grill geht. Der steht, klar, in der Regel draußen, wenn er mit Kohle befeuert wird. Umsonst ist der Spaß allerdings in Mülheim nicht. Zumindest, wenn man sich an die Spiel-Regeln hält. Die schränken die grenzenlose Grillfreiheit ein.
An der Tanke vorfahren, Sack Grillkohle einladen, den Rundgrill für 9,99 € Euro dazu, Sechserpack abgreifen, Würstchen und Bauchfleisch kaufen – und ab in den Witthausbusch oder ans Styrumer Ruhrufer, in den Raffelbergpark oder auf den Auberg. So wird es zwar häufig praktiziert, manchmal auch toleriert, doch eigentlich dürften an all diesen Plätzen sommers wie winters nie die Kohlen glühen. Erlaubt ist der Grilleinsatz offiziell nur am Ruhrstrand. Einfach aufstellen und anfeuern geht hier allerdings auch nicht.
Die PIA, die Paritätische Initiative für Arbeit, hat hier eine ihrer Freizeitstationen. Und die Mitarbeiter regeln zumindest in ihren Dienstzeiten auch den Grillbetrieb. Das bedeutet: Auf Bestellung richten sie zwei kleine oder einen großen Grillplatz her, schaffen Kohle und Gerät, auf Wunsch (und natürlich gegen Gebühr) auch Biertischgarnituren, Pavillons oder selbst Fleisch, Salate und Brot herbei. Ein Angebot, dass allein Freitag zwei Gruppen nutzten. Das hat seinen Preis. Komplette Grillbüfetts sind ab 11 € pro Person zu buchen. Wer sich lediglich einen kleinen Grillplatz am Ruhrstrand in Saarn an der Mendener Brücke reservieren lässt, zahlt 20 €, die große Pflasterfläche ist für 30 € zu haben. Wer alle Zutaten für sein persönliches Grillfest selbst anschleppt, wird allerdings auch zur Kasse gebeten.
„Wir nehmen eine kleine Pauschale von 5 €. Das wird aktzeptiert”, sagt PIA-Geschäftsführer Frank Schellberg. Die Summe diene letztlich auch dazu, „Verbindlichkeitscharakter zu schaffen”. Schließlich sorgen die PIA-Kräfte für Ordnung am Strand, reinigen, räumen, betreuen die mobilen Toiletten und sorgen für soziale Kontrolle. „Wir haben den Eindruck, dass das Vandalismusproblem durch unsere Präsenz nachlässt.” Und scheinbar denkt auch kaum einer: ich zahle, also kann ich meinen Dreck liegenlassen. „Im Gegenteil”, sagt Schellberg. „Die Leute verhalten sich dann eher so, wie es sein soll.” Info: 84 85 725