Duisburg. .

Der Neubau der Fachhochschule, in dem künftig 2000 Studierende lernen sollen, soll zum Wintersemester 2014/15 komplett bezugsfertig sein. Bleibt die Frage, wo die Studenten bis dahin unterkommen. Vielleicht im Kaufho?

Der Neubau der FH an der Duisburger Straße, wo künftig 2000 Studierende lernen sollen, soll nach Plan des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW (BLB) zum Wintersemester 2014/15 komplett bezugsfertig sein. Offen bleibt, wo die FH bis dahin ihr anvisiertes Wachstum vollzieht. Selbst der alte Kaufhof in der City ist da mittlerweile wieder in der Prüfung.

Eigentümer Jochen Hoffmeister bestätigte gestern, dass es bereits eine Inspektion seines Gebäudes gegeben hat, allerdings kein Gespräch. Aber warum solle man nicht „Machbares denken und Denkbares machen“. Machbar soll am Kaufhof-Standort eigentlich das neue Shopping-Center Ruhrbanium sein, das Hoffmeister mit den Projektentwicklern von Kölbl/Kruse weiterhin plant; zurzeit werden die neuen Architektenpläne für viele Tausend Euro visualisiert. Da derzeit allerdings die Suche nach Ankermietern für das Center noch nicht von Erfolg gekrönt ist, wäre Hoffmeister durchaus zu Gesprächen über eine FH-Zwischenlösung in seinem Haus bereit. Voraussetzung sei freilich, dass sich dies rechnen ließe. Ansonsten sei man, allen Unkenrufen zum Trotz, sehr wohl in der Lage, binnen zwölf Monaten mit der Realisierung des Ruhrbanium zu beginnen.

Platzbedarf für Zwischenlösungen

Zurück zur FH-Interimslösung. Sie ist, wie das NRW-Wissenschaftsministerium gestern noch mal unterstrich, nur in Mülheim zu suchen: Hochschule und Wirtschaftsförderung wollen bis Ende September alle im Stadtgebiet grundsätzlich infrage kommenden Räumlichkeiten auf ihre Eignung hin geprüft haben. Chef-Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier will zur Wahrung der Eigentümer-Interessen und sicher auch wegen der Unruhe zuletzt um die FH-Planungen nicht alle Standorte nennen, die man ins Auge gefasst hat. Neben dem Kaufhof (20 000 m²) ist selbst das teuer zu sanierende Agiplan-Gebäude (8000 m²) noch im Rennen, die Stadt selbst hat VHS, Stadthalle sowie ehemalige Arbeits- und Gesundheitsämter auf den Ruhrbania-Baufeldern 3 und 4 angeboten. Dem Vernehmen nach ist auch das Otto-Pankok-Gymnasium unter den Prüfobjekten.

Rund 25 000 m² Platzbedarf hat die FH bis zum Bezug des Neubaus an der Duisburger Straße, um peu à peu 2000 Studierende aufzunehmen. Jüngst ist die Verwaltung von der Brunshofstraße (Flughafen) in den Siemens-Technopark umgesiedelt, es folgen im September die Institute für Wirtschaft sowie Mess- und Sensortechnik. An der Wiesenstraße lernen bereits die Maschinenbauer. Es herrscht weiterer Platzbedarf für Zwischenlösungen.

Die FH schweigt

Widersprüchliches war gestern zum Zeitplan für den FH-Neubau an der Duisburger Straße zu vernehmen. Während der Bau- und Liegenschaftsbetrieb weiter keine Möglichkeit sieht, den Bau vor Herbst 2014 fertigzustellen, sagte eine Sprecherin des Wissenschaftsministeriums, dass man genau dies in einem Teil anstrebe. Gemeinsam mit dem BLB arbeitete man daran, einer Mehrzahl der 2000 Studenten schon ab dem Wintersemester 2013/14, wenn der Doppel-Abiturjahrgang an die Hochschulen strebt, einen ersten Bauabschnitt zur Verfügung stellen zu können.

Die FH schweigt derweil. Erst wenn man alle möglichen Interimslösungen geprüft habe, so eine Sprecherin, werde man sich wieder äußern. „Wir wollen in das Thema im Moment Ruhe reinbringen.“