Mülheim. .

Der Landessportbund lädt im Rahmen von Ruhr.2010 zum „Sternlauf der Religionen“ mit Interkultureller Feier in die MüGa. Juden, Christen und Moslems aus ganz NRW kommen – über Land, Wasser und durch die Luft.

Man muss kein Fußball-Fan sein, um zu wissen: Ein Stadion-Besuch kann zwischen rituellen Wechselgesängen und Stoßgebeten durchaus sakrale Züge annehmen.

Doch davon spricht Walter Schneeloch, Präsident des Landessportbundes NRW, nicht, wenn er auf die Gemeinsamkeiten von Kirche und Sport hinweist. Die Vermittlung von Werten meint er stattdessen, das Zusammenbringen von Menschen und das Schaffen von Gemeinschaft. All dies soll nun bei einem Fest zusammenkommen – und das im wahrsten Wortsinn: Am Sonntag, 29. August, lädt der Landessportbund im Rahmen von Ruhr.2010 zu einem „Sternlauf der Religionen“. Christen, Juden und Moslems machen sich dabei auf den Weg in die MüGa.

„Sport ist mehr als ein Eins zu Null“, betont Walter Schneeloch und Friedhelm Kreiß, Vorsitzenden des Landesarbeitskreises Kirche und Sport NRW, fügt hinzu: „Und Kirche ist mehr als das Amen nach dem Gottesdienst.“ Fairplay, Integration, Teamwork würden im Sportverein und im Gemeindezentrum gleichermaßen vermittelt – und Spaß natürlich auch. Kreiß: „Der Sternlauf ist der Versuch, dies sichtbar zu machen.“

Radler aus Münster

Menschen aus ganz NRW machen sich dazu auf dem Land, zu Wasser und sogar durch die Luft auf den Weg zur MüGa. Morgens um 8.30 startet etwa eine Wandergruppe, um 23 Kilometer von Bottrop nach Mülheim zu marschieren. Um 9.30 Uhr fahren Radler in Münster ab – und 118 Kilometer bis zur Ruhr. Kanufahrer kommen zudem die Ruhr runter, Judokas rollen sich ein Stück, Langläufer kommen auf Skikes und Fallschirmspringer laden gegen 15.45 Uhr punktgenau auf der großen MüGa-Wiese. Mehr als 1000 Teilnehmer haben sich bereits fest angemeldet.

Ihr Ziel ist das Areal zwischen Schloss und Ringlokschuppen. Um 13 Uhr beginnt dort ein Fest: Für Kinder werden Spielmobile aufgebaut und auf der kleinen Wiese am Schloß Broich entsteht ein Biathlon-Parcours für jedermann. Um 16 Uhr findet auf der Drehscheibe eine „Interreligiöse Feier“ statt, in deren Mittelpunkt die „Botschaft des Friedens“ stehen soll. Und, weiß Programm-Organisator Norbert Koch vom Landessportbund: „Mit 118 Kilometern in den Beinen nimmt man diese Botschaft noch mal ganz anders wahr.“ Jugendliche und Würdenträger der evangelischen, katholischen, jüdischen und muslimischen Kirchen werden dazu erwartet. Von 17 bis 19 Uhr klingt das Fest musikalisch aus: Chöre wie der Kölner Jugendchor St. Stephan, eine Salsagruppe und der Geiger „Farfarello“ mit seiner Band spielen.