Wer in Mintard lebt, Fußball spielt oder nur häufiger auf der Durchreise ist, dem wird das Bauzaun-Gehege gegenüber der St. Laurentius Kirche nicht entgangen sein.
Wo sich noch vor einigen Jahren ein großzügiger Parkplatz und einige Koppeln befanden, begrüßen den Passanten heute Recyclingtonnen, Bauzäune, Schotterflächen und einige graue Betonquader im kleinsten aller Mülheimer Ortsteile.
Eigentlich gibt es für das Grundstück seit Anfang 2009 einen von der Stadt genehmigten Bebauungsplan: Sieben Doppelhaushälften und ein freistehendes Objekt sollten auf der 8700 Quadratmeter großen Fläche entstehen. Zudem sehe der Plan die Schaffung von 39 öffentlichen Parkplätzen vor, so Stadtsprecher Volker Wiebels.
Beantragt wurde der Plan von einem Investor, der das Land von der Kirche erworben hatte. Gebaut wurde dort bisher jedoch nur von der Stadt, und zwar ein Regenrückhaltebecken. Dieses wurde bereits im Sommer 2008 durch die Medl fertiggestellt. Der Investor habe jedoch bereits Mitte des vergangenen Jahres Insolvenz angemeldet, erklärt Ludger Bögemann, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands. So war jegliche Weiterentwicklung zunächst auf Eis gelegt.
Wirklich besorgt angesichts der Situation sei man jedoch nicht, so Pastor Jürgen Laß. „Ein wirtschaftlicher Schaden ist für uns nicht zu befürchten.“ Dennoch sei die momentane Situation auf der Fläche sowohl für die Mintarder als auch für die Kirche natürlich alles andere als schön.
Interessenten für die Grundstücke in Mintard gebe es genügend, bemerkt Bögemann. Doch komme für diese Fläche keine Vermarktung einzelner Parzellen in Frage. Zu hoch seien die Kosten beispielsweise für eine sachgemäße Verkehrsberuhigung oder die zu errichtenden öffentlichen Parkplätze. Zusätzlich bestünden Auflagen, den angrenzenden Alpenbach sachgemäß zu renaturieren, zu dessen Entlastung auch das Rückhaltebecken gebaut wurde. Dennoch zeigt sich der Kirchenvorstand zuversichtlich, dass in naher Zukunft ein Investor für das Grundstück gefunden wird.